Kongress von andinen und amazonischen Aktivist*innen als Alternative zur Bergbaumesse PERUMIN

(Berlin, 17. September 2009, npl).- Vom 14. bis 18. September fand im südperuanischen Arequipa die 29. Bergbaumesse PERUMIN statt, an der tausende Unternehmer*innen aus der ganzen Welt teilgenommen haben. “Perumin ist eine der wichtigsten Bergbauveranstaltungen in Lateinamerika und fördert den technischen Austausch zwischen den Fachleuten und die Geschäftsmöglichkeiten unter den teilnehmenden Unternehmen”, schreibt die ebenfalls beteiligte Firma Siemens.

Während dieser Tagung berichteten regionale wie nationale Medien über nicht anderes mehr – sehr zum Ärger der Vertreter*innen zahlreicher sozialer Organisationen, die seit Jahren gegen die negativen Auswirkungen des Bergbaus mobil machen. Der Dachverband der peruanischen vom Bergbau betroffenen Gemeinden CONACAMI Perú (Coordinadora Nacional de Comunidades del Perú Afectadas por la Minería) bemängelte, die Medien hätten sich von den öffentlichkeitswirksamen Kampagnen der großen Bergbauunternehmen regelrecht einlullen lassen. Die Kampagnen hätten zum Ziel, die Kritik an diesem Industriezweig ins Leere laufen zu lassen, um stattdessen ein Panorama des Wohlstands für alle zu malen.

Daher organisierten die Verbände CONACAMI und AIDESEP am 17. und 18. September ebenfalls einen Kongress in Arequipa – als Alternative zur PERUMIN. Hier trafen sich Vertreter*innen aus den andinen und amazonischen Regionen, um sich auszutauschen und über den Zusammenhang zwischen Bergbauaktivitäten und sozialen Konflikten zu diskutieren. Das Treffen wurde per Livestream weltweit übertragen (www.conacami.org).

Der Vorsitzende der CONACAMI Perú, Francisco Muñiz Tristán, erklärte, dass dieser Austausch dazu beitragen werde, die negativen Seiten der Bergbauaktivitäten besser kennen zu lernen. Die Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung, die Enteignung der Ländereien und das Fehlen einer Befragung der Bevölkerung durch den Staat und die Unternehmen, wie es das Abkommen 169 der ILO vorsieht, seien Aspekte, die auf der PERUMIN nicht zur Sprache kämen.

Auch Hilda Huamán, Vorsitzende des Regionalkomitees der CONACAMI unterstrich die Bedeutung des Alternativtreffens, da dort Repräsentant*innen sowohl aus den Anden- als auch den Amazonasregionen zusammen gekommen seien, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen hätten. Sie hoffte auf ein zukünftiges gemeinsames Vorgehen, um die gemeinsamen Rechte zu verteidigen.

Beide begrüßten die Anwesenheit von Vertreter*innen der Interethnischen Vereinigung zur Entwicklung des peruanischen Regenwaldes AIDESEP (Asociación Interétnica de Desarrollo de la Selva Peruana), die an der Organisation und der Mobilisierung zum Kongress beteiligt waren. So könne der Erfahrungsaustausch auf die Aktivitäten der Ölfirmen im Amazonasgebiet erweitert werden. Zudem könne nachdrücklicher ein Ende der Kriminalisierung, Verfolgung und Verurteilung von amazonischen und andinen Führungskräften gefordert werden.

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