Gletscher schmelzen weiter

Chimborazo
Die Vulkane Chimporazo und Tungurahua auf einem Satellitenbild 2001. Bild: Jesse Allen, NASA Earth Observatory, based on data provided by the Landsat 7 science team and the University of Maryland’s Global Land Cover Facility. Cropping by Antonsusi, Public domain, via Wikimedia Commons

(Lima, 20. August 2024, servindi).- Ecuador hat in den letzten 35 Jahren insgesamt 32,6 Prozent seiner Gletscher verloren. In der gesamten panamazonischen Region sind zwischen 1985 und 2000 bereits 184.000 Hektar (56 Prozent) Gletscherfläche verloren gegangen. Das konnte Mithilfe des Gemeinschaftsprojekts MapBiomas festgestellt werden. Panamazonien umfasst die südamerikanischen Länder des Amazonasgebiets, verweist aber auch auf die Vereinigung der dort lebenden Bevölkerung, welche sich für den Schutz des Amazonasregenwaldes einsetzt.

In Ecuador sind am stärksten die Eiskappen betroffen, die sich in der Westkordillere der ecuadorianischen Anden befinden. So umfassten die Gletscher des Vulkans Carihuairazo laut den gesammelten Daten von MapBiomas Agua im Jahr 1985 noch 68 Hektar, 2022 sind weniger als vier Hektar vorhanden. Das bedeutet einen Verlust von 64 Hektar Gletschermasse innerhalb von 37 Jahren, also 94 Prozent der Gesamtoberfläche. Ebenso nahmen Gletscher wie der Chimborazo von 1235 Hektar Eisfläche im Jahr 1985 auf 855 Hektar im Jahr 2022 ab. Dies bedeutet ein Verlust von 380 Hektar oder 30,8 Prozent der gesamten Eiskappe.

„Dringender Weckruf zum Handeln“

„Die Situation der Gletscher ist alarmierend und ihr Schwinden ist unbestreitbar. Das Schwinden des Gletschers wie der Carihuairazo sollte sowohl für die Bevölkerung als auch für die Behörden ein dringender Weckruf zum Handeln sein“, so Wagner Holguín, Koordinator von MapBiomas Ecuador.

Die Webseiten von MapBiomas beinhalten unterschiedliche Rubriken mit diversen Daten, darunter Informationen über Wasser und Gletscher. Die gesammelten Satellitenbilder des Landsat-Systems werden für die Öffentlichkeit aufbereitet und frei zugänglich gemacht. „MapBiomas erlaubt es, Veränderungen von verschiedenen natürlichen Landflächen, die vom Verschwinden bedroht sind, zu beobachten. Die nötigen Werkzeuge stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung, um den Veränderungen zu begegnen“, erklärt Wagner Holguín.

Die MapBiomas-Initiative ist ein Gemeinschaftsprojekt, welches in tropischen Ländern und in Zusammenarbeit mit allen relevanten Partner*innen des jeweiligen Landes durchgeführt wird. Die Arbeit von MapBiomas Ecuador wird auf nationaler Ebene von der Stiftung EcoCiencia koordiniert.

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