COP 16 zur Biodiversität beendet

COP 16 Cali
Bilaterales Treffen der kolumbianischen Regierung mit dem Übergangspräsidenten Haitis im Rahmen der COP 16. Foto: REPÚBLICA DE COLOMBIA, Public domain, via Wikimedia Commons

(Cali, 4. November 2024, pressenza).- Auf der 16. Konferenz der Vertragsparteien (COP 16) über die Biodiversität im kolumbianischen Cali wurden bedeutende Vereinbarungen zum weltweiten Schutz der Artenvielfalt getroffen. Auch bei wichtigen Aspekten wie dem Zusammenhang zwischen menschlicher Gesundheit und Biodiversität wurden bedeutende Fortschritte erzielt. Dabei war eines der Hauptthemen die Umstellung der Produktionsmethoden in den verschiedenen Industriezweigen.

Hervorzuheben ist auch Artikel 8J, der indigene und afroamerikanische Gemeinschaften als wichtige Akteure bei der Bewahrung der Biodiversität anerkennt.

Diese COP 16 war eine der teilnehmerstärksten seit ihrer Gründung im Jahr 1992 und erzielte wichtige Vereinbarungen wie den Schutz ökologisch wichtiger Meeresgebiete in internationalen Gewässern und die Einrichtung des Cali-Fonds, in den Zahlungen für die Nutzung digitalisierter Gensequenzen fließen sollen.

WWF zieht positive Bilanz

Die Umweltorganisation World Wildlife Fund (WWF) hob in einer Pressekonferenz laut der Nachrichtenagentur Xinhua „die Bemühungen der Teilnehmenden der 16. Vertragsstaatenkonferenz (COP 16) über die Biodiversität“ hervor und forderte die Regierungen auf, die erzielten Vereinbarungen so schnell wie möglich umzusetzen.

Aus der so genannten Blauen Zone der COP 16 betonten die Mitglieder der Organisation, dass dieser Gipfel nur dann wirklich erfolgreich sein kann, wenn unverzüglich gehandelt wird. „Die Länder sind hierhergekommen und bereit, die Maßnahmen umzusetzen. Das Problem ist, dass sie noch nicht über die Mittel verfügen, dies zu tun. Lassen Sie uns kurz über die Bereitstellung von finanziellen Ressourcen sprechen“, meinte Bernadette Fischler Hooper, Direktorin für internationale Advocacy beim WWF-UK. „Im Bereich der Finanzierung gilt immer noch das alte Credo, dass nichts vereinbart ist, bevor nicht alles vereinbart ist. Und es gibt immer noch eine Blockade, die überwunden werden muss“, fügte sie hinzu.

Als Beispiel nannte die Umweltexpertin die UN-Biodiversitätskonferenz COP 15 im Jahr 2022, deren Vorsitz China innehatte und die von Kanada organisiert wurde. Diese Konferenz habe „der Konvention über die Natur einen gewissen Ruf“ verliehen, was zu „Verantwortung und Konsequenzen“ führen müsse.

„Es wurde ein neues Arbeitsprogramm verabschiedet, das ein wichtiger Schritt ist, um die lokalen Gemeinschaften indigener Völker stärker in die Arbeit der Konvention einzubeziehen“, sagte Guido Broekhoven, Direktor für Forschung und Politikentwicklung beim WWF International, ebenfalls gegenüber Xinhua. „Wir halten es für äußerst wichtig, dass die COP beschlossen hat, ein solches Gremium einzurichten. Dies ist die COP der Völker und wir haben viele Aktionen von indigenen Völkern, lokalen Gemeinschaften und anderen Gruppen der Zivilgesellschaft gesehen“, ergänzte er.

Aufforderung an Länder des globalen Nordens

Der Gipfel endete jedoch ohne die lang erwartete Einigung über die Finanzierung durch die reichen Länder, wie andere Medien berichten. Greenpeace International kommentierte: „Die Welt hat in den letzten 150 Jahren fünf bis zehn Prozent aller Insektenarten verloren. Es wird keinen Ausweg aus dieser alarmierenden Biodiversitätskrise geben, wenn die Länder des globalen Nordens weiterhin das Geld über das Leben auf unserem Planeten stellen“.

Wie Democracy Now hervorhob, gab es auch einige gute Nachrichten, darunter die Einrichtung eines ständigen Beratungsgremiums für indigene Völker bei der UNO, das an der Entscheidungsfindung in Naturschutzfragen beteiligt werden soll. Camila Paz Romero sagte: „Dies ist ein beispielloses Ereignis in der Geschichte der multilateralen Umweltabkommen. Indigene Völker und lokale Gemeinschaften der Welt, die wir durch unsere Wissenssysteme in der Bewahrung des Lebens und der Artenvielfalt verbunden sind, erinnern sich an den langen Weg, den wir in dieser Konvention zurückgelegt haben. Dieses neue Untergremium ist ein Maßstab für den Rest der Welt, in dem die Vertragsparteien anerkennen, dass unsere volle und wirksame Beteiligung weiterhin notwendig ist.“

Übersetzung: Annette Brox

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