Bolsonaro: Nur die Schwachen bleiben zuhause

(Caracas, 19. September 2020, telesur).- Der Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, hat erneut die Auswirkungen von Covid-19 kleingeredet. Er betonte, zuhause zu bleiben, um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken, „ist für die Schwachen“. Am 17. September haben die Gesundheitsbehörden in Brasilien in 24 Stunden 39.797 Neuinfektionen und 858 durch das Coronavirus gestorbene Menschen registriert. Seit dem Februar beläuft sich die Gesamtzahl der Infizierten in Brasilien auf knapp viereinhalb Millionen Menschen. Davon sind bislang 135.793 Menschen gestorben.

Auf einer Veranstaltung mit Agrarproduzent*innen am 18. September in Sorriso im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso zeigte Bolsonaro erneut seine Verachtung für eine der zentralen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. An die Agrarproduzent*innen gerichtet sagte er: „Ihr habt während der Pandemie nicht aufgehört zu arbeiten. Ihr habt nicht auf das Gerede gehört, ‚bleibt zuhause und mit der Wirtschaft sehen wir dann weiter‘. Das ist was für Schwache.“ Wie bereits zuvor bei öffentlichen Veranstaltungen haben weder Bolsonaro noch mehrere seiner Minister einen Mundschutz getragen.

Bolsonaro reagierte auch auf die internationale Kritik an seiner Regierung wegen der andauernden Waldbrände im Amazonasgebiet und dem Pantanal, dem größten Binnenlandfeuchtgebiet der Erde, das Teile der Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul bedeckt. Wegen der starken Rauchentwicklung hatte sein Flugzeug Schwierigkeiten, zu landen. „Andere Länder, die uns kritisieren, haben keine Probleme mit Waldbränden, weil dort bereits alles abgebrannt ist“, behauptete Bolsonaro.

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