Abholzung im Amazonasgebiet nimmt drastisch zu

(Lima, 14. Februar 2022, servindi).- Nach Schätzungen des Nationalen Instituts für Weltraumforschung INPE (Instituto Nacional de Pesquisas Espaciales) wurden im brasilianischen Amazonasgebiet im Januar dieses Jahres insgesamt 430 Quadratkilometer der einheimischen Vegetation vernichtet. das wäre ein neuer Rekord.

Es handelt sich um einen Anstieg von 419 Prozent gegenüber Januar 2021, als der größte Regenwald der Erde 83 Quadratkilometer seiner Pflanzendecke verlor. Damit ist die abgeholzte Fläche mehr als fünf Mal so groß wie die im Januar des Vorjahres; die Abholzung hat damit im Januar 2022 einen neuen Monats-Höchststand seit 2016 erreicht.

Die vom INPE erhobenen Daten basieren auf einem Warnsystem über Veränderungen der Waldflächen im Amazonasgebiet auf Basis der Analysen von Satellitenbildern. Im Januar gab es 1.587 Hinweise. Obwohl es sich hierbei nur um Schätzungen handelt, stimmt die Zahl normalerweise mit den endgültigen Daten überein, die jährlich allerdings immer erst in der zweiten Jahreshälfte veröffentlicht werden und deren letzte Ergebnisse negativ waren.

Offiziellen Angaben gemäß hat dieses Ökosystem zwischen August 2020 und Juli 2021 insgesamt 13.235 Quadratkilometer seiner Vegetation verloren. Dies ist größte Fläche, die in einem Zeitraum von zwölf Monaten in den letzten fünfzehn Jahren zerstört wurde.

Illegaler Bergbau und Holzhandel

Dieser Anstieg ist vermutlich die Auswirkung der vom brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro durchgeführten Flexibilisierung der Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen. Dies fördert die wirtschaftliche Ausbeutung des Amazonasgebietes und bedeutet das Ende der Ernennung neuer indigener Gebiete.

Gründe für die Abholzung in Brasilien sind hauptsächlich der illegale Bergbau und der unerlaubte Holzhandel. Insgesamt entfallen 72,5 Prozent des gesamten brasilianischen Rohstoffabbaus auf das Amazonasgebiet.
Die Abholzung ist auch eine der Hauptgründe für die Feuer, die in den letzten Jahren einen Großteil der Vegetation im brasilianischen Amazonasgebiet zerstört haben und die stetig weiter zunehmen. Nachdem die Brände im letzten Jahr eine Pause bei der Ausbreitung über das Amazonasgebiet eingelegt hatten, stieg die Anzahl der Feuer im Januar 2022 mit 1.226 Brandherden um 54 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum in 2021 an.

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