(Oaxaca-Stadt, 25. August, npl/amerika21).- Der Menschenrechtler Sergio Rivera Hernández ist im Bundesstaat Puebla seit dem 23. August verschwunden, wie die soziale Bewegung “Movimiento Agrario Indígena Zapatista” (MAIZ) bekannt gab. Augenzeugen haben gesehen, dass Sergio Rivera Hernández auf dem Weg in seine Gemeinde Tepetolonzi im Bezirk San Pablo Zoquitlan von einem weissen Nissan-Pickup verfolgt wurde. Die Zeugen fanden das durch eine Kollision zerstörte Motorrad des Aktivisten auf der Höhe der Abzweigung in die Gemeinde Zaragoza, ohne Spur des Fahrers. Die in MAIZ organisierten Bäuer*innen machten sich auf die Suche nach dem Vermissten.
Sergio Rivera Hernández ist Teil des Widerstands der Nahua-Gemeinden in der Sierra Negra von Puebla, die sich gegen das Wasserkraftprojekt Coyolapa-Atlzalá zur Wehr setzen, das ohne eine indigene Befragung gebaut werden soll. MAIZ erinnert daran, dass Sergio Rivera Hernández schon zuvor zwei Übergriffe erlitten hatte. So wurde er am 28. Juni zusammen mit zwei weiteren Aktivisten von MAIZ am selben Ort von Mitgliedern der Parteien PRD und PAN festgehalten und mit dem Mord bedroht.
Hintergrund der Angriffe auf die Menschenrechtler ist der Versuch des mexikanischen Bergbauunternehmens Minera Autlán (Hauptsitz in Autlán, Jalisco), ihre Energieprojekte in den Flüssen der Sierra Negra zu implementieren. Gemäss MAIZ wendet Autlán in Komplizenschaft mit den lokalen Gemeindepräsidenten von Tlacotepec de Diaz und San Pablo Zoquitlan und dem organisierten Verbrechen gewaltsame Methoden an, um den Widerstand zu brechen. So wurde im Februar 2018 der leere Bus, den Mitglieder von MAIZ für eine Demonstration in der Hauptstadt in die Sierra Negra benutzten, auf der Rückreise angezündet.
Die Firma Autlán ist in verschiedenen Märkten tätig, unter anderem fördert Autlán das Metall Mangan, mit dem Stahl gehärtet wird, der dann in der Autoindustrie Verwendung findet. In Puebla sind wichtige Werke der deutschen Autoindustrie angesiedelt, insbesondere Volkswagen und Audi. MAIZ fordert die sofortige Freilassung ihres Mitkämpfers und ein Ende der Repression gegen Menschrechtsverteidiger, die sich für ihr Land und Territorium einsetzen. Menschenrechtsgruppen haben sich der Forderung in einer Urgent Action angeschlossen.
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