Firmengelände von Bonafont besetzt

Erst die Zufahrten, jetzt das ganze Gelände: Die Besetzer*innen der Widerstandsbewegung haben die Arbeit in der Firma Bonafont gestoppt / Foto: desinformémonos

(Puebla/Berlin, 14. August 2021, amerika21/poonal).- In der Gemeinde Juan C. Bonilla in Puebla hält die organisierte Widerstandsbewegung der „Pueblos Unidos de la Región Cholulteca y de los volcanes“ (Vereinte Völker der Region Cholulteca und der Vulkane) seit dem 8. August, dem Geburtstag des Revolutionshelden Emiliano Zapata, das Gelände der Trinkwasserfirma Bonafont besetzt.

Bonafont ist eine mexikanische Tochterfirma des französischen Multis Danone und beutet – neben vielen anderen Firmen, die sich in der neuen Industriezone der Region niedergelassen haben – seit Jahren die lokalen Wasserreservoire der Region aus. Dadurch kamen die Wasserspiegel der Ziehbrunnen der Menschen vor Ort auf einen bedenklichen Tiefstand.

Die Dorfgemeinschaft der indigenen Nahua organisiert sich in den Ebenen der beiden Vulkane Popocatéptl und Iztaccíhuatl bereits seit Jahrzehnten gegen infrastrukturelle Vorhaben wie beispielsweise gegen die Installation der Gasleitung des Megaprojektes Proyecto Integral Morelos (PIM).

Die Ausbeutung des Wassers lässt den Boden in der umliegenden Gegend absacken

Seit dem Weltwassertag am 22. März 2021 hält die Bewegung die Eingänge der Abfüllstation von Bonafont in Form eines permanenten Zeltlagers besetzt, sodass die Firma nicht mehr in Betrieb ist. Die Ziehbrunnen der Dorfbewohner sind seitdem wieder ersichtlich voller.

Am 29. Mai sind auf einem Acker des Dorfes Santa María Zacatepec Hunderte von Quadratmeter Boden auf 20 Meter Tiefe abgesackt. Durch geologische Untersuchungen konnte feststellt werden, dass der entstandene Krater in direktem Zusammenhang mit der übermäßigen Ausbeutung der natürlichen Wasserreservoire steht.

„Haus der Völker“ statt Firmengebäude

Am 8. August hat die organisierte Gemeinde nun das ganze Firmengelände besetzt. Das einstige Firmengebäude haben sie in „Casa de los Pueblos“ (Haus der Völker) umbenannt. Es soll kollektiv genutzt werden, um Schritt für Schritt ihre Autonomie auszubauen. Ihre Forderung erweitert den berühmten Revolutionsslogan um das Element Wasser: „Tierra, agua y libertad“ (Boden, Wasser und Freiheit).

Auf einer ersten Pressekonferenz legten die Besetzer*innen dem Gouverneur von Puebla 6.000 Unterschriften für die Schließung von Bonafont vor. Über 20 Gemeinschaften schlossen sich dem Anliegen an.

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