(Lima, 2. Januar 2025, servindi).- In Ecuador herrscht große Bestürzung, nachdem die vier Jungen, die Anfang Dezember von Militärs festgenommen worden waren, tot, verbrannt und mit Folterverletzungen in der Nähe einer Militärbasis aufgefunden wurden.
Das tragische Ereignis erschüttert das gesamte Land, in dem wochenlang die Rückkehr der Kinder gefordert wurde. Die 16 am Vorfall beteiligten Soldaten befinden sich aktuell in Untersuchungshaft wegen des mutmaßlichen Verbrechens des gewaltsamen Verschwindenlassens.
Regierung leugnete zunächst Beteiligung des Militärs
Obwohl die Regierung anfänglich jegliche Verantwortung der Streitkräfte am Verschwinden von Steven Medina (11 Jahre), Nehemías Arboleda (15) und den Brüdern Ismael (15) und Josué Arroyo (14) von sich wies, bewiesen Überwachungskameras deren Beteiligung. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie eine Gruppe von Militärs die Minderjährigen am 8. Dezember 2024 im Stadtteil Las Malvinas (Guayaquil) verfolgt, festnimmt und sie auf einen Pickup mit unbekanntem Ziel zerrt.
Erst am 24. Dezember fand die Polizei mehrere verbrannte Leichen nahe der etwa 40 Kilometer von Guayaquil entfernten Luftwaffenbasis Taura. Bei den Körpern handelte es sich um die verschwundenen Kinder, wie die Staatsanwaltschaft am 31. Dezember bestätigte. Daraufhin rief die Nationalversammlung eine dreitätige Staatstrauer aus und forderte die Regierung von Daniel Noboa auf, das Gesetz vollständig auszuschöpfen, um das Verbrechen an den Minderjährigen zu ahnden.
Gleichzeitig ordnete das Gericht eine 90-tägige Untersuchungshaft für die 16 beteiligten Militärs an, während der Fall hinsichtlich des Verdachts auf gewaltsames Verschwindenlassen untersucht wird. Diese Straftat kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 26 Jahren Haft geahndet werden.
Kritik am Ausnahmezustand
Dieser Fall stellt einen der schwierigsten Momente für Präsident Noboa dar, der seine Strategie im Kampf gegen das Verbrechen auf den staatlichen Ausnahmezustand aufbaut. Damit fällt die Sicherheit in das Aufgabengebiet des Militärs.
Seit im Januar 2024 in Ecuador der „innerstaatliche bewaffnete Konflikt“ ausgerufen wurde, hat die Staatsanwaltschaft acht Fälle von gewaltsamen Entführungen, 15 Anzeigen wegen außergerichtlicher Hinrichtungen, 83 wegen Folter und 223 wegen Missbrauch von Gewalt erhalten, so Human Rights Watch.
Übersetzung: Valerie Sy
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