Gleichstellungsministerium soll soziale Ungleichheiten verringern

(Bogotá, 03. Juli 2023, Colombia INFORMA).- Am 30. Juni wurde das neu kreierte Ministerium für Gleichstellung amtlich bestätigt, deren Vorsitz Francia Márquez hat. Von Guajira aus gab die Regierung die Ziele dieser neuen Behörde bekannt, mit deren Einführung sie zudem eines ihrer Wahlversprechen erfüllt.

Von Beginn an hat sich die Regierung von Gustavo Petro und Francia Márquez das Ziel gesetzt, die enormen Lücken der Ungleichheit zu schließen, die in Kolumbien existieren und sich in internationalen Rankings widerspiegeln. In der letzten Juniwoche wurde nun endlich in Guajira das Dekret erlassen, das das neue Ministerium reglementiert. Einige Tage später wurde Francia Márquez als Ministerin für Gleichstellung Francia Márquez vereidigt.

Die Vizepräsidentin und neu vereidigte Ministerin sagte: „Das Ministerium, dass wir heute amtlich bestätigen, wird die Dringlichkeiten lösen, die über Jahrzehnte hinweg ignoriert worden sind. Die Dringlichkeiten, die in der Bürokratie verloren gingen, weil staatliche Institutionen nicht die Ungleichheiten, die in unserem Land herrschen, anerkannten.“

Das Ministerium für Gleichstellung unterteilt sich in fünf Vizeministerien:

  1. Das Vizeministerium für Frauen
  2. Das Vizeministerium für Jugend
  3. Das Vizeministerium für ausgegrenzte Gesellschaftsgruppen und Territorien
  4. Das Vizeministerium für Diversität
  5. Das Vizeministerium für ethnische Gruppen und Landwirt*innen

Ihm steht ein Haushalt in Höhe von 500 Milliarden Pesos (ca. 109 Mio. Euro) zur Verfügung. Dieser Betrag ist jedoch sehr viel geringer als es zunächst erscheint, vergleicht man ihn etwa mit den Ausgaben des Verteidigungs-, dem Bildungs-, und dem Gesundheitsministerium. Die Höhe deren Budgets liegen zwischen 48 Billionen Pesos (ca. 10 Mrd. Euro ) und 54 Billionen Pesos (ca. 12 Mrd. Euro).

Eines der Ziele des Ministeriums sind unter anderem die Inklusion der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sowie das Vorbeugen der Gewalt gegen Frauen. Im Fokus des Ministeriums stehen dabei Frauen, LGTBIQ+-Personen, Landwirt*innen, Jugendliche, Menschen mit Behinderung, Obdachlose und Migrant*innen.

Verschiedene Behörden werden in dieses neue Ministerium integriert, so etwa das Instituto del Bienestar Familiar (ICBF, Institut für familiären Wohlergehen), das Instituto Nacional para Sordos (INSOR, Nationales Institut für Gehörlose) und das Instituto Nacional para Ciegos (INCI, Nationales Institut für Blinde).

Ein Ranking der NGO OXFAM belegt, dass Kolumbien mit einem Gini-Index von 0,52 in Lateinamerika den zweiten Platz hinsichtlich der im Land herrschenden Ungleichheiten einnimmt. Das zeigt sich ganz plakativ daran, dass vier Kolumbianer*innen mehr Vermögen besitzen als 25 Millionen andere Einwohner*innen zusammen.

Die am stärksten marginalisierten Bevölkerungsgruppen haben große Erwartungen und hoffen auf konkrete Maßnahmen des neuen Ministeriums, die zu einer Erleichterung der bestehenden Probleme führen – dies ist gleichzeitig auch eines der großen Ziele der progressiven Regierung Kolumbiens.

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