(Port-au-Prince, 30. Juni 2021, telesur).- Mindestens 15 Personen sind bei einem Vergeltungsakt der Polizei getötet worden. Zuvor war bei einem Zusammenstoß von Straßenbanden und der örtlichen Polizei offenbar auch ein Polizist tödlich verletzt worden. Der Generaldirektor der haitianischen Nationalpolizei Leon Charles erklärte dazu, beim Angriff einer bewaffneten Bande auf eine Polizeieinrichtung sei der Sprecher der Polizeigewerkschaft Guerby Geffrard getötet worden.
Vergeltungsakt der Polizei fordert 15 Menschenleben
Unter den ermordeten Zivilist*innen, die bei der anschließenden Racheaktion der Polizei ums Leben kamen, befanden sich auch der Journalist Diego Charles und die Aktivistin Antoinette Duclair. „Wir sind schockiert über diesen weiteren Mord an einem Journalisten, von denen es in den letzten Jahren bereits eine ganze Reihe gegeben hat“, erklärte Jacques Desrosiers, Chef der haitianischen Journalist*innenvereinigung.
Als Reaktion auf Geffrards Ermordung hätten seine Kollegen die Schießerei in der darauffolgenden Nacht geplant, bedauerlicherweise seien dabei 15 friedliche Bürger*innen zu Tode gekommen, so Charles in seiner offiziellen Erklärung. Premierminister Claude Joseph ließ über sein Büro sein Beileid übermitteln und betonte: „Diese schrecklichen Verbrechen sind absolut verwerflich und können in einer demokratischen Gesellschaft nicht ungestraft bleiben.“
Tausende Menschen auf der Flucht
Die Rivalität zwischen den einzelnen Banden sowie die Gewalt zwischen Banden und Polizei haben sich im Laufe dieses Jahres extrem verschärft. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) haben die permanenten Schießereien in den Armenvierteln im Großraum Port-au-Prince bereits mehr als 17.100 Bewohner*innen in die Flucht getrieben (Stand 24. Juni 2021).
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