(Lima, 05. April 2024, la jornada).- Die peruanische Präsidentin Dina Boluarte wurde am Freitag, 05. April 2024, bei der Generalstaatsanwaltschaft vorstellig. Grund war eine Befragung über die Herkunft von Schmuck, Luxusuhren und mehrere hunderttausend US-Dollar auf ihren Bankkonten. Die Befragung war im Rahmen einer Untersuchung wegen mutmaßlicher illegaler Bereicherung angesetzt worden. Dieser Verdacht hatte in dem Andenland eine neue politische Krise ausgelöst.
Das Gebäude der Staatsanwaltschaft im historischen Zentrum von Lima war am 05. April 2024 umgeben von Zäunen, Polizeieinheiten und Journalist*innen. Ein Mann trug ein Schild mit der Aufschrift „Volksaufstand“, während eine Frau über einen Lautsprecher wiederholte: „Dina – Mörderin, das Volk lehnt dich ab; Dina – Diebin, das Volk lehnt dich ab“. Etwas später fuhr das Auto der Präsidentin mit ihrem Gefolge aus bewaffneten Polizist*innen vor.
Die Staatsanwaltschaft gab in einer Erklärung bekannt, dass der Generalstaatsanwalt Juan Villena die Staatspräsidentin befrage. Villena sagte am Dienstag vor einem Kongressausschuss, er hoffe, dass Boluarte in der Lage sein werde, „die notwendigen Beweise“ vorzulegen.
Am Vortag hatte der Präsident des Ministerrates, Gustavo Adrianzén, die Hoffnung geäußert, dass mit den Aussagen der Präsidentin das, was er als ein „Seifenoper“ bezeichnete, zu einem Ende kommen würde. „Ich gehe davon aus, dass die Staatsanwaltschaft nach dieser Erklärung keine andere Wahl hat, als das Verfahren einzustellen“, fügte er hinzu.
Gegen Boluarte war ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, nachdem die Medienplattform „La Encerrona“ Tausende Archivfotos von öffentlichen Auftritte der Präsidentin ausgewertet und Mitte März berichtet hatte, dass sie dabei wenigstens 15 verschiedene Uhren getragen habe – davon mindestens eine Rolex, welche in Peru ungefähr 14.000 US-Dollar wert sei. Diese Uhren seien nicht in der eidesstattlichen Erklärung über ihr Vermögen aufgeführt gewesen, welche in Peru ausgewählte Staatsangestellte abgeben müssen.
Boluarte steht unter dem Verdacht, sich illegal bereichert zu haben von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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