(Mexiko-Stadt, 2. Oktober 2018, desinformémonos).- 50 Jahre nach dem Massaker an Studierenden auf dem Platz der drei Kulturen im Stadtteil Tlatelolco von Mexiko-Stadt, hat das Hochkommissariat für Menschenrechte der Vereinten Nationen fehlende Ermittlungen beklagt: „Im Zusammenhang mit der Studierendenbewegung von 1968 wurden schwere Grundrechtsverletzungen begangen. Aber weder gab es wirkliche Ermittlungen, noch wurden die Verantwortlichen bestraft.“
Das Hochkommissariat erklärte, es empfinde noch immer eine „tiefe Bestürzung“ über das Vorgehen gegen die Studierendenbewegung; denn diese habe lediglich „die Grausamkeiten der Regierung angeprangert und mittels friedlichem Protest und Dialog für eine Demokratisierung des Landes gekämpft“.
Der lange Schatten der Straflosigkeit
Ergänzend erklärte die Geschäftsführerin von Amnesty International in Mexiko, Tania Reneaum Panszi, das Massaker vom 2. Oktober 1968 „zeige den langen Schatten der Straflosigkeit, der das Rechtssystem befleckt, in dem die schweren Menschenrechtsverletzungen vergessen werden“. Der Fall dürfe nicht geschlossen werden, solange bis alle Fakten bekannt seien, alle Verantwortlichen für die Gewalt vor Gericht gestellt und Mechanismen etabliert würden, die sicherstellen sollen, das so etwas nie wieder passiert.
Amnesty International forderte Mexiko auf, das Recht auf Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung sicher zu stellen. Zudem rief die Organisation die Zivilgesellschaft dazu auf, die Erinnerung an die Geschehnisse von 1968 wach zu halten und die damalige Studierendenbewegung als ständige Inspiration zu sehen, um für Menschenrechte einzustehen.
Massaker von Tlatelolco: 50 Jahre Straflosigkeit von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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