Hoffnung auf die Schaffung einer Wahrheitskommission

„Damit es Gerechtigkeit gibt, muss es Wahrheit geben“

Für Amnesty International ist dies ein erster Schritt auf einem langen Weg zur Gerechtigkeitsfindung und Entschädigung aller Opfer. „Diese Verpflichtung zur Wahrheit ist ein Schritt nach vorne, angesichts der großen Schuld Boliviens gegenüber den Opfern von Folter, willkürlichen Verhaftungen und gewaltsamem Verschwinden lassen, die in den dunkelsten Stunden der Geschichte stattfanden. Damit es Gerechtigkeit gibt, muss es Wahrheit geben“, erklärt María José Eva, Rechercheurin von Amnesty International für Südamerika.

Ihrer Meinung nach müssen die Behörden sicherstellen, dass diejenigen, die die Verletzungen der Menschenrechte angeordnet und begangen haben, vor Gericht gebracht und die Opfer vollständig entschädigt werden.

Wahrheitskommission soll auf den Weg gebracht werden

Nach einer Anhörung vor der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte CIDH (Comisión Interamericana de Derechos Humanos) der Organisation Amerikanischer Staaten OEA (Organización de los Estados Americanos) in Washington kündigte der stellvertretende Generalstaatsanwalt für Verteidigung und die gesetzliche Vertretung Boliviens die Bildung einer interinstitutionellen Kommission an. Diese solle einen Gesetzesentwurf zur Schaffung der Wahrheitskommission unter Beteiligung der Zivilgesellschaft entwickeln.

Nach Angaben von lokalen Menschenrechtsorganisationen wurden während der aufeinanderfolgenden Militärdiktaturen Boliviens willkürlich tausende Menschen festgenommen und gefoltert. Außerdem geht man davon aus, dass mindestens 150 Personen Opfer von Zwangsverschleppungen geworden sind.

Weitere 40 Personen wurden in anderen Ländern der Region festgenommen und verschwanden später im Zusammenhang mit der Operation Condor – einer koordinierten Aktion von Führungen diverser diktatorischer Regimes Südamerikas mit dem Zweck, Oppositionelle und Dissident*innen während der 1970er Jahre auszuschalten.

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