Migrant*innenkarawane ändert Kurs Richtung USA

(Oaxaca, 9. November 2021, telesur).- Die Karawane von Migrant*innen, die sich zunächst nach Mexiko-Stadt aufgemacht hatte, hat ihre Route in Richtung der USA geändert. Das verkündete der Aktivist und Präsident der Organisation Pueblo Sin Fronteras, Ireneo Mujica, am 8. November. Wie Mujica in einer Videonachricht erläuterte, würde sich innerhalb von zehn Tagen eine weitere Karawane Tausender Migrant*innen sammeln und in den Bundesstaat Veracruz am Golf von Mexiko aufmachen, um sich der Gruppe anzuschließen, die aus dem Süden bis zum Bundesstaat Oaxaca komme.

Der Richtungswechsel ereigne sich als Reaktion auf die Verfolgung der Gruppe durch die mexikanischen Behören, so der Aktivist. Die Beziehungen zwischen der mexikanischen Regierung und der Karawane sind angespannt, seitdem eine Gruppe von Migrant*innen Beamt*innen der Guardia Nacional mit Stöckern bedroht und fünf von ihnen verletzt hatte.

Die Versorgungslage ist schlecht, insbesondere die Kinder leiden unter fehlendem Essen und Trinken

Zuvor war die Karawane im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca angekommen. Die dortige Bevölkerung reagierte mit Zurückhaltung, denn viele fürchteten, dass die Migrant*innen Krankheiten übertragen könnten. Laut lokalen Medien wird die Gruppe zwar immer kleiner, zählt aber immer noch über tausend Menschen, darunter viele Kinder. Laut Mujica fehlt es den Familien an Essen, die Kinder bräuchten wegen Dehydrierung dringend medizinische Behandlung.

Der Kommissar des landesweiten Institutes für Migration (INM), Francisco Garduño Yáñez, erklärte, die letzte Karawane, die sich aus dem Südosten Mexikos aufgemacht habe, würde 1.680 Menschen umfassen: „Sie sagen, sie sind Tausende, aber das stimmt nicht“. Außerdem hätten sich im Zuge der Wiederöffnung der Grenze zwischen Mexiko und den USA 350 Migrant*innen entschieden, sich niederzulassen, so Garduño Yáñez. Ebenso wies er darauf hin, dass die Gruppe dazu berechtigt sei, das Land zu durchqueren, um in die USA zu kommen. In Mexiko sind die Behörden weiterhin dazu aufgefordert, alleinerziehende Mütter und kranke Kinder aufzunehmen. Außerdem wurde jenen Migrant*innen, die erklärten, über einen Bescheid der mexikanischen Kommission zur Hilfe von Geflüchteten (Comar) zu verfügen, das Angebot unterbreitet, Asyl zu beantragen.

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