(Washington, 16. Oktober 2018, democracy now).- Eine Karawane aus 1.600 honduranischen Migrant*innen, die vor Gewalt und Armut flieht, zieht Richtung USA. Unter ihnen befinden sich Familien mit kleinen Kindern. Die Karawane übertrat am 15.10.2018 die Grenze zu Guatemala und wurde zunächst von der Polizei aufgehalten. Zwei Stunden später setzte sich der Zug Richtung Mexiko wieder in Bewegung. Die Migrantin Andrea Alemán erzählt: „Hier gibt es keine Arbeitsmöglichkeiten, und Sie wissen selbst, dass jeder selbst sein Glück suchen muss.“ Andrea ist mit ihren vier Kindern unterwegs und erzählt weiter: „Wir gehen in die USA, wir werden einfach bei Donald Trump auftauchen und dann muss er uns aufnehmen. Genauso wie wir die US-Amerikaner hier empfangen haben, müssen sie uns auch dort empfangen.“
Vergangen Woche drängte der US-amerikanische Vizepräsident Mike Pence die Machthaber*innen von Honduras, El Salvador und Guatemala dazu, ihre Bürger*innen eindringlich vor dem Versuch zu warnen, in die USA einzureisen. Die Regierung Trump erwägt die Möglichkeit, die Politik der Familientrennung wieder aufleben zu lassen. Dabei werden die Kinder der migrantischen Familien in dem Moment, wo sie die Grenze zwischen Mexiko und den USA übertreten, von ihre Eltern getrennt.
Trump droht per Twitter
Die Antwort von US-Präsident Trump ließ nicht lange auf sich warten. Am 16. Oktober drohte er, Honduras die ökonomische Unterstützung zu streichen, sollte die Karawane nicht gestoppt werden. „Die USA haben den honduranischen Präsidenten sehr nachdrücklich darüber informiert, dass sie Honduras ab sofort kein Geld mehr geben, sollte die Karawane nicht gestoppt und zur Rückkehr gezwungen werden“, schrieb Trump auf Twitter.
1600 honduranische Migrant*innen auf dem Weg in die USA von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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