
(Panama-Stadt, 4. März 2025, Prensa Latina).- Die Staatsanwaltschaft von Panama bestätigte Anfang März die Registrierung von 3.692 Sexualverbrechen von Juli 2024 bis Januar 2025, 432 Fälle mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stellt diese Zahl einen Anstieg von 6,6 Prozent dar. Minderjährige, Frauen und die LGBTQ-Community seien dabei besonders gefährdet. Täglich gehen etwa 20 Beschwerden ein.
Laut Priscilla Vásquez, Mitglied einer feministischen Gruppe, besteht einer der Schlüssel zur Bekämpfung dieser Problematik darin, eine umfassendere Sexualerziehung einzuführen. Dies wird jedoch von den Kirchen, insbesondere den evangelikalen Gemeinden, abgelehnt.
Gegenüber der Zeitung La Estrella de Panamá erklärte Vásquez, dass es sich um ein systemisches Problem handelt, das von den Institutionen, dem sexistischen Diskurs, der polizeilichen Repression und sogar durch Spott und Angriffe auf Einrichtungen wie das Ministerium für Frauenangelegenheiten verschärft wird. Dieses Ministerium stellt Ressourcen für die Opfer bereit, darunter Schutzräume und psychologische Betreuung.
Nach Angaben des Nationalen Integrierten Systems für Kriminalstatistik (SIEC) sind etwa 90 Prozent der Opfer Frauen. Auch die Zahl der Feminizide hat zugenommen. Während der aktuellen Regierung, die im Juli 2024 ihr Amt antrat, wurden 16 Fälle registriert – ein Anstieg von 43,8 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum der vorherigen Regierung.
In den ersten sieben Monaten der Amtszeit von José Raúl Mulino wurden zudem 8.775 Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet. Dies stellt zwar ebenfalls eine hohe Zahl dar, bedeutet jedoch einen Rückgang um 191 Fälle oder 12,4 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Zeitraum. Dieser Rückgang wird den gemeinsamen Bemühungen der Ministerien für Frauenangelegenheiten, soziale Entwicklung und der Sicherheitsbehörden zugeschrieben.
Sexualisierte Gewalt nimmt zu von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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