Protest gegen Femizide in Oaxaca

25. November Oaxaca
Aktivistinnen protestieren mit einer Barrikade im Zentrum von Oaxaca-Stadt gegen Feminizide. Foto: Citlalli López Velázquez/Cimac Noticias

Oaxaca-Stadt. 26. November 2024, cimac noticias).- Am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen, haben Aktivistinnen eine Barrikade im Zentrum von Oaxaca-Stadt in Südmexiko errichtet. Mitglieder der Frauengruppe Red de Mujeres Tejiendo Comunidad verlangten damit Gerechtigkeit für die Opfer von Feminiziden und Verschwindenlassen.

Während der Kundgebung forderten sie Generalstaatsanwalt Bernardo Rodríguez Alamilla auf, allen Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, eine schnelle und effektive Rechtsprechung zu garantieren. Sie bezeichneten zudem die Arbeit des Frauenministeriums des südmexikanischen Bundesstaates Oaxaca als ineffizient. Während dessen Leiterin Anahí Sarmiento zu offiziellen Anlässen „in pompösen lila Kostümen“ posiere, würden Frauen ermordet und verschwindengelassen, kritisierten die Aktivistinnnen.

„In den vergangenen Wochen wurde die Zunahme der Gewalt gegen Frauen in Oaxaca durch mehrere Fälle offensichtlich. Dazu gehört der doppelte Frauenmord an den Schwestern Virginia und Adriana Ortiz García, Triqui-Indigene, die vor der Tür ihres Hauses ermordet wurden, der Feminizid an der 29-jährigen Judith Vianney Toledo Santos, die nach der Arbeit als Krankenschwester im staatlichen Krankenhaus „Presidente Juárez“ spurlos verschwand, und schließlich der Fall der 20-jährigen Soledad C.G., die fünf Tage, nachdem sie als vermisst gemeldet wurde, tot aufgefunden wurde“, hieß es in einem Statement.

„Wir sind viele traurige Mütter“

Soledad Jarquín Edgar, Journalistin und Mutter von Sol Cruz, einem Opfer eines Frauenmordes, wies in ihrem Beitrag auf die Straflosigkeit in diesem Fall hin, da die Mordanklage abgewiesen wurde: „Wir sind viele traurige Mütter in diesem Zustand, in dem wir keine Gerechtigkeit erfahren“.

Auf der Kundgebung forderten die Aktivistinnen außerdem, dass die am 4. Oktober 2024 verschwundene Sandra Domínguez lebendig wiedergefunden werden soll. Auch nach über 50 Tagen der Suche durch ihre Familie hätten sie nur Gleichgültigkeit und mangelnden politischen Willen seitens der Behörden erfahren, beklagten sie.

Gerechtigkeit wird beerdigt

Bei der Protestaktion wurden eine Straßenkreuzung im historischen Zentrum mit Reifen blockiert. Dort entzündeten sie ein Feuer und legten Blumen nieder, gedachten der Opfer des Feminizids und benannten einige der Angreifer, für die sie eine Bestrafung forderten. Auf Transparenten standen die Slogans „Oaxaca Feminicida“ und „Sexenio de Impunidad“ (Amtszeit der Straflosigkeit). Sie stellten zudem einen Sarg mit dem Wort „Gerechtigkeit“ auf, da die Gerechtigkeit in diesem Bundesstaat ihrer Meinung nach gestorben sei.

Sie betonten, dass in der aktuellen sechsjährigen Regierungszeit der Morena-Partei in Oaxaca bisher 708 Frauen verschwunden sind, bei denen es weder Fortschritte bei den Ermittlungen, noch einen effizienten Suchmechanismus gegeben hätte, mit dem die Täter nicht gedeckt würden. „Deshalb lehnen wir heute die offensichtliche Unfähigkeit der Regierungsbeamten und ihrer Institutionen ab“, denn diese seien nicht in der Lage, „das Leben der Frauen im Bundesstaat und den Zugang zur Justiz für diejenigen zu garantieren, die die grausamsten Verbrechen erfahren und ihre Familien hilflos zurücklassen. Es gibt weder Gerechtigkeit noch Wahrheit, weil das dafür zuständige System uns ständig im Stich lässt.“

Übersetzung: Deborah Schmiedel

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