(Bogotá, 15. Januar 2021, Colombia Informa).- 13 Frauen und Mädchen sind in Kolumbien in den ersten 15 Tagen des Jahres 2021 ermordet worden. Die Taten seien in den meisten Fällen von Personen aus dem näheren Umfeld oder der Familie der Opfer begangen worden, teilte die Kampagne No Es Hora De Callar („Es ist nicht die Zeit zum Schweigen“) mit. Die Organisation rief zu Demonstrationen in Medellín und Bogotá auf und forderte wie im vergangenen Jahr die Ausrufung eines nationalen Notstands.
Feminizide um mehr als neun Prozent gestiegen
In Kolumbien habe die Gewalt gegen Frauen und Mädchen während der Pandemie zugenommen, hieß es in einem Tweet von ONU Mujeres Colombia, der kolumbianischen Institution der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Ermächtigung von Frauen. Der Grund dafür sei, dass die Täter meist „die Wohnung mit ihren Opfern teilen“. 2020 hatte die Beobachtungsstelle für Feminizide in Kolumbien 568 Frauenmorde registriert – das waren 1,5 pro Tag. Im Zeitraum zwischen Januar und November 2020 war dabei ein Zuwachs von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet worden, hieß es.
„Niemandsland“: Kritik an fehlenden Präventionsmaßnahmen
Auch Gewalttaten gegen Frauen seien während der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen häuslichen Quarantäne mit mehr als 10.000 registrierten Fällen stark angestiegen. „Frauen und ihre Familien sind der Gewalt ausgeliefert“, sagte Claudia Quintero Rolón, Feministin und Aktivistin für Frauenrechte in der Provinz Cauca. Sie befänden sich in ihren Gemeinden „zweifellos in einem Niemandsland“, wo es keine Prävention für Morde gebe.
13 Feminizide allein in der ersten Januarhälfte von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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