Trotz grüner Corona-Ampel: Indigene Gemeinden verschärfen Maßnahmen

(Oaxaca, 18. April 2021, npla).- Mitte April wechselte die Corona-Ampel im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca auf grün. Damit ist die Aufhebung einer Reihe von Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie verbunden. In der Hauptstadt des Bundesstaates ist das tägliche Leben fast zur Normalität zurück gekehrt. Die meisten Geschäfte, Bars und Restaurants sind geöffnet. Auch haben eine Reihe von Museen und Kultureinrichtungen den Betrieb wieder aufgenommen. Und es wird darüber diskutiert, ab wann die Schulen wieder öffnen.

Indigenen Gemeinden belassen Corona-Ampel auf gelb

Viele indigene Gemeinden Oaxacas haben allerdings angekündigt, die Corona-Ampel weiter auf gelb zu belassen und die Maßnahmen nicht aufzuheben. Im Gegenteil: Sie wollen sie zum Teil sogar verschärfen. Grund dafür ist das schleppende Vorankommen der Impfkampagne.

Währende in der Hauptstadt und den umliegenden Gemeinden die meisten der über Sechzigjährigen bereits ihre zweite Immunisierung erhalten haben, hat die Kampagne in abgelegeneren Regionen noch nicht einmal begonnen. Im Isthmus von Tehuantepec und an der Küste Oaxacas gibt es viele Gemeinden, in denen noch niemand die erste Impfung erhalten hat.

Ohne Impfung keine Stimme

Angesichts dieser Benachteiligung indigener Gemeinden haben mehrere älterer Bewohner*innen des Isthmus von Tehuantepec ihr Recht auf umgehende Immunisierung eingeklagt. Doch obwohl dieses durch Gerichtsurteile bestätigt wurde, gibt es weiterhin keine Informationen darüber, wann mit der Impfkampagne begonnen werden soll. Mittlerweile mehren sich Stimmen die dazu aufrufen, die in diesem Jahr anstehenden Wahlen zu boykottieren, wenn sich die Impfungen weiter verzögern.

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