von Torge Löding
(San José, 22. Januar 2009, voces nuestras).- Vor Vertreter*innen der Europäischen Union wollen Gewerkschaftsvertreter aus Costa Rica in der kommenden Woche auf fehlende gewerkschaftliche Rechte in den zentralamerikanischen Ländern hinweisen. Am Rande der sechsten Verhandlungsrunde zum Assoziierungsabkommen zwischen EU und Zentralamerika wollen Edgar Morales, Vorstand der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes ANEP (Asociación Nacional de Empleados Públicos y Privados) und der Abgeordnete der Linkspartei „Frente Amplio“, José Merino, zur „systematischen Verletzung der gewerkschaftlichen Rechte“ sprechen.
Besonders gefährlich sind gewerkschaftliche Aktivitäten in Guatemala, Panama und Honduras, wo im vergangenen Jahr zahlreiche Aktivist*innen ermordet wurden. Auch auch in Costa Rica werden gewerkschaftliche Rechte mit Füßen getreten, berichtet Edgar Morales: „In der Verfassung werden diese garantiert, in der Praxis erschwert die Regierung indes unsere Arbeit im öffentlichen Dienst. Schlimmer ist es in der Privatwirtschaft, wo wir eine lange Liste verfolgter Gewerkschaftsaktivist*innen auf den Bananen- und Ananasplantagen verweisen müssen. In den zahlreichen Freihandelszonen Costa Ricas ist gewerkschaftliche Betätigung vollkommen unmöglich“.
Zudem wollen die Vertreter aus Costa Rica vor den Verhandlungskommissionen zum Assoziierungsabkommen zur Sprache bringen, dass die zentralamerikanischen Regierungen sich nicht an ihre Zusage halten, mit Organisationen der Zivilgesellschaft einen Dialog über das EU-Assoziierungsabkommen zu führen.
Gewerkschafter berichten vor der EU über fehlende Rechte von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Schreibe einen Kommentar