(Venezuela, 03. Februar 2010, telesur).- Der kolumbianische Präsident Álvaro Uribe versicherte am 3. Februar, die von US-Präsident Barack Obama vorgesehenen Kürzungen am „Plan Colombia“ in Höhe von 55,5 Millionen US-Dollar würden nicht bedeuten, dass sich die Vereinigten Staaten aus Kolumbien zurückziehen. Er bat die Kolumbianer*innen um Verständnis für die Entscheidung seines Amtskollegen.
„Die Vereinigten Staaten werden weiterhin ein Verbündeter sein (…) Ich habe den Eindruck, dass die USA sich nicht aus Kolumbien zurückziehen werden“, erklärte der Präsident während eines Interviews für einen kolumbianischen Radiosender. Weiter erläuterte er: „Das Defizit der Vereinigten Staaten ist sehr hoch, es beträgt zehn Prozent. Wenn wir es mit dem kolumbianischen Defizit vergleichen, das bei vier Prozent liegt, müssen wir diese Maßnahme verstehen.“
Uribe bestätigte jedoch, dass die Entscheidung seines US-amerikanischen Kollegen es Kolumbien erlauben werde, die manuelle Ausrottung der Kokapflanzungen voranzutreiben, die seiner Meinung nach effektiver sei. Er gestand ein, dass die Beseitigung der illegalen Pflanzungen durch das Besprühen aus von den USA zur Verfügung gestellten Flugzeugen schwieriger sei.
In einem Bericht hatte die kolumbianische Regierung mitgeteilt, dass im Jahr 2009 etwa 60.000 Hektar Kokapflanzungen durch manuelles Ausreißen zerstört worden seien. Dazu kämen weitere 103.000 Hektar durch Besprühungen mit Chemikalien aus der Luft. Gemäß einem Bericht der Vereinten Nationen ist Kolumbien mit einer Produktionsmenge von ca. 430 Tonnen Kokain jährlich und einer Koka-Anbaufläche von 81.000 Hektar (Ende 2008) der größte Kokainproduzent der Welt.
Der Haushaltsplan, den Obama dem US-Kongress vorgestellt hatte, sieht die Kürzung der für Kolumbien vorgesehenen Unterstützung aus Mitteln des Außenministeriums um über zehn Prozent vor. Offiziellen Angaben zufolge sollen Mittel für die Besprühung von Kokapflanzungen, für die Bekämpfung subversiver Kräfte sowie zur Stärkung des Justizsektors gekürzt werden.
In den letzten Jahren sind die Vereinigten Staaten unter dem Vorwand der Bekämpfung des Drogenhandels zum wichtigsten Verbündeten Kolumbiens geworden. So wurden mit dieser Begründung sieben US-amerikanische Militärstützpunkte in dem südamerikanischen Land eingerichtet, worauf die anderen Staaten der Region mit Empörung reagierten.
Uribe: Vereinigte Staaten werden in Kolumbien bleiben von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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