Muttertag – ein Tag wie jeder andere in Sololá

von Alfonso Guárquez

(Guatemala-Stadt, 23. Mai 2011, cerigua).- Am 10. Mai war Muttertag, doch die Mehrheit der hauptsächlich indigenen Mütter in Sololá verbringen diesen wie einen gewöhnlichen Tag. Dafür gibt es verschiedene Gründe, hauptsächlich jedoch aufgrund ihrer extremen Armut und weil ihre Ehepartner sie verlassen haben. Das erklärte Dominga Vásquez, regionale Vertreterin der staatlichen Einrichtung zur Verteidigung der indigenen Frau DEMI (Defensoría de la Mujer Indígena).

Für Frauen, die acht Kinder oder mehr haben, ist der 10. Mai eher von Kampf und harter Arbeit geprägt, damit sie ihre Kinder versorgen können, in der Hoffnung, dass diese einmal bessere Lebensbedingungen haben werden als sie selbst.

In den meisten Fällen, um die sich DEMI kümmert, geht es um die Verweigerung von Unterhaltszahlungen, weshalb die Frauen, bis die Situation geregelt ist, die Rechte ihrer Kinder einfordern müssen, die bis dahin ohne Unterstützung bleiben. 

Frauen im Stich gelassen

Der Vertreterin zufolge wurden die meisten Fälle unter anderem in den Municipios Nahualá, Santa Lucía Utatlán, Sololá, Santa Catarina Ixtahuacá registriert. Dort sehen sich die Mütter im Stich gelassen, meist durch Betrug oder Migration in die Vereinigten Staaten.

Jesús Cox, 38 Jahre alt und Mutter von sieben Kindern, wußte nicht, dass man am 10. Mai Muttertag feiert. Sie arbeitet von Montag bis Sonntag um ihre Familie zu versorgen, erzählt sie, da sie von ihrem Ehemann verlassen wurde. Dieser ging vor sieben Jahren in die USA, vermutlich auf der Suche nach einem besseren Leben.

Nichtsdestotrotz hatte er vor fünf Jahren aufgehört, ihr wie gewohnt Geld zu schicken und niemand hat seitdem etwas von ihm gehört. Man wisse nicht ob er nicht eine neue Familie gegründet hat, schloss Vásquez.

 

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