Mehr US-Militär nach Kolumbien

(Venezuela, 22. März 2009, telesur).- Der kolumbianische Verteidigungsminister Juan Manuel Santos hat am Sonntag, den 22. März, auf einer Pressekonferenz anlässlich seines Besuches in Peru bekannt gegeben, dass die Militärpräsenz der Vereinigten Staaten in Kolumbien aufgestockt werde. Die militärische Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten werde „ausgeweitet und vertieft“. Er gab auch bekannt, dass die Geheimdienstmannschaft der US-Streitkräfte, die derzeit noch in der US-Militärbasis Manta in Ecuador stationiert ist, auf Basen an der kolumbianischen Pazifikküste wechseln soll. Im November dieses Jahr läuft der Vertrag zwischen Ecuador und den USA über den Bestand dieser US-Basis auf ecuadorianischem Boden aus und darf nach der den Vorgaben der neuen Verfassung Ecuadors nicht erneuert werden.

Im Zusammenhang mit Manta bestritt Santos jedoch, dass die den USA loyale Uribe-Regierung einem kompletten Transfer des Personals und der Einrichtungen der Basis auf kolumbianisches Territorium zugestimmt habe. Gleichzeitig wies Santos jedoch auf den Nutzen hin, den ein möglicher Transfer der derzeit in Manta stationierten Überwachungsflugzeuge für den kolumbianischen Staat hätte: „Die wären willkommen, sie nützen uns.“ Laut der Uribe-nahen kolumbianischen Tageszeitung El Tiempo gibt es jedoch aus Washington bereits Verlautbarungen, Kolumbien sei, u.a. aufgrund seiner „geographischen Nähe“, ein guter Ort, um die Spionageflugzeuge zu stationieren. „Washington muss noch vor November die Frage klären, wohin die Flugeuge und das Spionagegerät kommen sollen, die von der Basis in Manta aus wie Adleraugen über den südamerikanischen Pazifik, eine der Hauptrouten des Kokahandels, wachen“, so El Tiempo. Auch die Zeitung betont: „Die Anlage auf Manta wird als solche nicht nach Kolumbien transferiert. Vorgesehen ist jedoch die überwachung des Pazifiks von verschiedenen Basen in Kolumbien aus, vor allem von denen im Südosten des Landes aus.“

Der peruanische Außenminister José García Belaunde wiederum schloss auf derselben Pressekonferenz erneut die Möglichkeit aus, dass die US-Basis von Manta nach Peru transferiert werde. Dies sei „nicht mal Gesprächsthema mit den Vereinigten Staaten“, so der Minister.

Laut Santos ist bei der „Ausweitung und Vertiefung“ der militärischen Zusammenarbeit mit den USA an die bilateralen Abkommen zwischen den beiden Ländern zur „Drogen- und Terrorismusbekämpfung“ gedacht. Sie seien bereits Gegenstand zweier Gesprächsrunden gewesen, denen eine dritte im April folgen werde.

Aus Manta muss sich das US-Personal bis November 2009 zurückgezogen haben, die Operationen, die von dort aus noch durchgeführt werden dürfen, müssen bis August beendet werden.

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