(Rio de Janeiro, 11. September 2012, púlsar).- Die 34 Bauern und Bäuerinnen, die am 9. September auf einer Farm in der Provinz Bajo Aguán (im Nordosten von Honduras) verhaftet wurden, sind wieder frei. Die Polizei widersprach Berichten, dass es während ihres Vorgehens gegen die Landbesetzung Tote gegeben habe. Die 34 Menschen waren auf der Finca Los Laureles festgenommen worden, als circa 1.000 Polizist*innen und Militärs gewaltsam gegen etwa 600 Kleinbäuerinnen und Bauern vorging. Diese hatten mit einer Besetzung ihre Forderung nach Land unterstrichen.
Die Freilassung wurde von der örtlichen Bauernorganisation MUCA (Movimiento Unificado Campesino del Aguán) bestätigt. Unter den Festgenommenen hätten sich auch Minderjährige, Frauen und Alte befunden. Zudem seien fünf der Freigelassenen zuvor stark geschlagen und verletzt worden. Die Freigelassenen sind Mitglieder der Bauernbewegung zur Rückgewinnung des Aguán (Movimiento Campesino Recuperación del Aguán) und wurden wegen illegaler Landaneignung angezeigt.
Polizei: keine Toten
Die honduranische Polizei dementierte, dass es während ihres gewaltsamen Vorgehens drei Todesopfer unter den Bauern gegeben hätte. Die Todesfälle waren von den Medien kurz nach der Räumung gemeldet worden, doch bisher sind diese nicht bestätigt worden.
Nach Angaben der MUCA seien wegen „Landbesetzung“ bereits gegen 2.500 honduranische Bauern und Bäuerinnen Ermittlungen eingeleitet worden.
Im Jahr 2011 hatte Präsident Porfirio Lobo die Militarisierung des Gebietes befohlen, nachdem es dort zu diversen Zwischenfällen gekommen war. In den vergangenen drei Jahren haben die Räumungen bei Aktionen von landlosen Bauern bereits 80 Tote gefordert.
Landbesetzer*innen von Aguán freigelassen von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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