Im Jahr 1998, vor fast fünf Jahren, wurde Hugo Chávez Frias zwar überraschend, doch mit großer Mehrheit zum Präsidenten Venezuelas gewählt. Ein Erdrutschsieg, der ein Jahrzehnte währendes, hochkorruptes Zweiparteiensystem hinweg fegte.
1998 war in Venezuela auch ein Meilenstein im Kampf gegen AIDS. Der Oberste Gerichtshof verpflichtete den Staat, jedem an AIDS erkrankten Venezolaner eine kostenlose Therapie zu ermöglichen. Dieses Urteil, ursprünglich gegen die alte, christdemokratisch konservative Regierung angestrengt, wurde der frisch gewählten Regierung Chávez mit auf den Weg gegeben.
Wo steht Venezuela heute, fünf Jahre später, im Kampf gegen AIDS? 30.000 Menschen der Erdölnation leben mit der Krankheit. Hinzu kommt eine nicht bekannte Zahl von HIV-Infizierten. Das Gesundheitsministerium und verschiedene Nichtregierungsorganisationen gehen von bis zu 300.000 Fällen aus. Etwa 50 Millionen US-Dollar gibt der venezolanische Staat jährlich für den Import der lebensnotwendigen Medikamente aus. Dieser enorme Kraftaufwand des hochverschuldeten Landes ist jedoch wenig nachhaltig, da wenig Mittel und Energie in die Prävention gesteckt werden. Für namhafte AIDS-Aktivisten, aber auch für die Koordinatorin der Nationalen AIDS-Politik im Gesundheitsministerium, ist die Epidemie eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderung in dem streng katholisch-konservativ geprägten Land.
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