(Chiapas, 14. Oktober 2024, Cimacnoticias).- Obwohl Frauen 60 Prozent der Sitze im Kongress des Bundesstaates Chiapas innehaben (24 von 40), sind sie bei der Besetzung von Leitungsposten in Gesetzgebungskommissionen und Führungsgremien der Legislative weiterhin benachteiligt.
Die 69. Legislaturperiode in Chiapas trat am 1. Oktober ihr Amt an, und am 10. Oktober wurde in einer Plenarsitzung die Zusammensetzung der Gesetzgebungskommissionen offiziell genehmigt.
Der Verwaltungsrat und der Ausschuss für politische Koordinierung werden beide von Männern geleitet. Während jedoch die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrats Frauen sind, gibt es im Koordinationsrat unter den fünf Mitgliedern nur eine Frau: die Abgeordnete Flor María Guirao Aguilar von den Redes Sociales Progresistas; die übrigen vier Mitglieder sind Männer.
Von den drei bedeutendsten Ausschüssen des Staatskongresses, die nach der Menge der Themen und Aufgaben als besonders einflussreich gelten, werden zwei von Männern geleitet: der Ausschuss für Regierungsführung und Verfassungsfragen sowie der Justizausschuss. Der Finanzausschuss wird hingegen von der Abgeordneten María Mandiola geführt.
In der Zusammensetzung der 40 Gesetzgebungsausschüsse wurden weiterhin stereotype Geschlechterrollen beibehalten, wie es bereits in früheren Legislaturperioden der Fall war: sexistische Vorurteile beeinflussen die Ernennungen.
Es gibt Ausschüsse, die ausschließlich mit Frauen besetzt sind oder in denen nur ein männlicher Vertreter mitarbeitet, darunter die Ausschüsse für Gesundheit, Menschenrechte, Gleichstellung der Geschlechter, Frauen- und Kinderangelegenheiten sowie Jugend und Sport.
Ausschüsse, die traditionell mit „männlichen“ Aufgaben verbunden werden, wie Landwirtschaft, Viehzuchtentwicklung, Agrarreform und öffentliche Sicherheit, stehen fast ausschließlich unter männlicher Leitung.
„Die Ungleichheit bei der Ausübung der Legislativgewalt bleibt bestehen; trotz Fortschritten haben Frauen nach wie vor keinen gleichberechtigten Zugang zu allen Bereichen der Legislative“, heißt es in einer offiziellen Erklärung.
Seit Beginn der aktuellen Legislaturperiode fordert das Netzwerk für Effektive Parität (Repare), dass weibliche Abgeordnete bei der Besetzung von Gesetzgebungsausschüssen und Regierungsorganen gleichberechtigt berücksichtigt werden.
Der gewählte Gouverneur Eduardo Ramírez Aguilar hat am Sonntag, den 14. Oktober, erste Mitglieder seines Kabinetts vorgestellt. Er kündigte an, dass das Kabinett insgesamt aus 16 Sekretärsposten bestehen wird, die paritätisch mit acht Männern und acht Frauen besetzt werden sollen.
Angesichts der aktuellen Besetzung der Leitungsgremien – das Amt des Gouverneurs wird von einem Mann bekleidet, ebenso wie die Spitze der Judikative – werden die drei Gewalten in Chiapas in den kommenden Jahren weiterhin überwiegend von Männern geführt.
Frauen bleiben in Chiapas’ Führungsgremien benachteiligt von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Schreibe einen Kommentar