Awajún fordern Ausrufung des Notstands in El Cenepa

El Cenepa Peru Awajún
Die Awajún wohnen im nördlichen Regenwaldgebiet Perus bis an die Grenze zu Ecuador. Foto: Jhoseliny Castro Occ via wikimedia commons,  CC BY-SA 4.0.

(Lima, 09. Juli 2024, Servindi).- Die Autonome Territoriale Regierung der Awajún (GTAA) bezeichnet den Tod von Ricardo Kunchikui und die Entführung von César Ampush als Repressalien durch illegale Minenarbeiter, und fordert vom Staat, den Distrikt El Cenepa als “Notstandszone” zu erklären. El Cenepa liegt im Norden Perus an der Grenze zu Ecuador.

Die GTAA wies darauf hin, dass durch die Erteilung von Bergbaugenehmigungen, die Möglichkeit zur Offenhaltung des Reinfo (Register der informellen Bergleute im Formalisierungsprozess) und das Antiforstgesetz die Waldzerstörung verstärkt werde und Konflikte in den Gemeinden zunehmen.

Deshalb hat die GTAA einen dringenden Appell an die Innen- und Verteidigungsminister, die Umweltstaatsanwaltschaft und die PCM (Präsidentschaft des Ministerrats) gerichtet, das Gebiet von Awajún in den Sektoren Río Marañón, Río Santiago, Tambo Sektor, Río Cenepa und Comainas zur “Notstandszone” zu erklären.

Erst vor wenigen Tagen wurde die Leiche von Ricardo Kunchikui mit Schnittwunden im Nacken, Mund, Wangen und rechten Oberarm in der Gemeinde Tuntino aufgefunden. Sein Tod wurde von den Awajún dem illegalen Bergbau zugerechnet. Dies veranlasste die Angehörigen und Nachbarn von Kunchikui, den Durchgang durch den Comainas-Fluss zu sperren, um die Verantwortlichen für seinen Tod zu fassen.

Infolge dieses Vorgehens traf am Freitag den 5. Juli eine Polizeieinheit auf dem Militärposten Chávez Valdivia ein, um den Vorfall zu untersuchen und Verbotsmaßnahmen gegen den illegalen Bergbau in El Cenepa zu koordinieren. Am darauffolgenden Tag wurde der Vizepräsident von Odecofroc (Organisation für die Entwicklung der Grenzgemeinden von Cenepa), César Ampusch Kuja, zusammen mit vier weiteren Gemeindemitgliedern verhaftet und von mutmaßlich illegalen Minenarbeitern entführt, wie La República berichtet.

Die Situation beunruhigt die Awajún, die seit mehreren Monaten die gefährliche Entwicklung des Bergbaus auf ihrem Land sowie Drohungen gegen Anführer und die Bevölkerung beklagen.

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