Neue Gesetzesinitiative zur Legalisierung von Abtreibungen

(Buenos Aires, 12. März 2010, púlsar).- Die Fraktion Neue Begegnung (Nuevo Encuentro) hat im argentinischen Kongress eine Gesetzesinitiative eingebracht, um „jeder Frau eine Abtreibung bis zur 14. Schwangerschaftswoche zu garantieren.“ Die Abgeordneten des progressiven Blocks wiesen in einer Pressemitteilung auf die Dringlichkeit hin, die Gesetzesinitiative zur Legalisierung von Abtreibungen in jedem Fall noch auf die Agenda von 2010 zu setzen.

Eine der Initiator*innen des Projektes, Vilma Ibarra, forderte in einem Gespräch mit dem alternativen Radiosender Fm La Tribu, Abtreibung aus dem Strafrecht zu entfernen, da das Thema das Gesundheitswesen betreffe. „In Ländern, in denen das Abtreiben illegal ist, liegt die Sterberate bei 250 Frauen je 1.000 Schwangerschaftsabbrüchen“, erläuterte Ibarra in dem Interview. Die Rate sinke auf 0,6 Prozent in Regionen, in denen der Eingriff gesetzlich erlaubt ist.

So verweist der Gesetzesvorschlag in Artikel neun darauf, dass eine gerichtliche Autorisierung für die Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs nicht notwendig sei. Laut Artikel fünf der Gesetzesinitiative soll sichergestellt werden, dass die notwendigen Dienstleistungen für eine freiwillige Abtreibung den Frauen kostenfrei und flächendeckend zur Verfügung stehen. Außerdem schlägt die Initiative die Streichung der Artikel 86 und 88 des Strafgesetzbuchs vor, in denen bisher Sanktionen sowohl für die Frau die den Abbruch vornehmen lässt, als auch für diejenigen festgelegt sind, die ihn durchführen.

Nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums kommt es jährlich zu etwa 400.000 heimlichen Abtreibungen in Argentinien. Abtreibung ist eine der häufigsten Todesursachen bei Frauen in diesem Land.

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