(Lima, 28. Januar 2009, noticias aliadas-púlsar-poonal).- Mexiko-Stadt wird sich in Zukunft mit einer Rationierung des Trinkwassers arrangieren müssen. In der 18-Millionen-Stadt herrscht schon jetzt Wasserknappheit, die möglicherweise nicht mehr zu beheben ist, werden nicht sofort Gegenmaßnahmen getroffen.
„Das unkontrollierte Wachstum, der Müll, der unrationelle Wasserverbrauch und undichte Leitungen führen dazu, dass die Grundwasservorräte immer weiter abnehmen. Wenn das so bleibt, werden wir aufgrund der Wasserknappheit bald eine Katastrophe erleben“, warnte José Luis Luege Tamargo, Leiter der Nationalen Wasserbehörde CONAGUA (Comisión Nacional del Agua) bei einer Pressekonferenz am 19. Januar.
Nach Einschätzung Luege Tamargos sind 40 Prozent des Wasserverbrauchs der Hauptstadt Mexikos schlichtweg auf Verschwendung zurückzuführen. Wenn sich dies nicht bald ändere, sei in fünf Jahren mit einer schweren Krise zu rechnen.
Um der Situation Herr zu werden, beschloss die staatliche Wasserschutz- und Wasserversorgungsbehörde CONAGUA von Januar bis Mai, das heißt bis zum Einsetzen der Regenfälle, die Wasserversorgung in der Hauptstadt an den jeweils letzten drei Tage jedes Monats um 50 Prozent zu kürzen. Von dieser Maßnahme werden 5,5 Millionen Menschen in neun Stadtteilen und zehn Außenbezirken, darunter auch die ärmste Bevölkerung der Stadt, betroffen sein.
Luego Tamargo erklärte, dass die Wasservorräte in den letzten 50 Jahren um 75 Prozent abgenommen hätten: von 18.000 m³ pro Einwohner auf derzeit 4.400 m³.
Außer den Kürzungen sieht CONAGUA weitere Maßnahmen vor: Leckstellen soll künftig vorgebeugt, ein neues Tarifsystem eingeführt und die Kosten künftig nach dem tatsächlichen Verbrauch abgerechnet werden und nicht wie bisher nach Schätzungen. Zudem seien Investitionen in eine bessere Infrastruktur geplant. „Wenn es ein ernstes Problem gibt in der Hauptstadt, dann nicht das Thema Sicherheit, auch nicht die Frage der Mobilität, nicht die Luftverschmutzung oder die Staus. Nein. Es ist das Wasser“, so Luego Tamargo.
Am 29. Januar begann in Mexiko der VI. Nationale Kongress zur Kultur des Wassers (Encuentro Nacional de Cultura del Agua). Dazu wurden über 600 Vertreter*innen aus dem sozialen und privaten Sektor erwartet. Perspektiven und politische Einflussmöglichkeiten zur Stärkung des öffentlichen Bewusstseins bezüglich des Wasserverbrauchs standen u.a. auf der Tagesordnung. Drei Tage lang analysierten die örtlichen Behörden der Hauptstadt, Betreiberfirmen, Fachleute und Vertreter*innen der Medien die aktuelle Situation und erläuterten die verschiedenen Aspekte der Aktivitäten des Wasserkultur-Forums.
Wasserknappheit nimmt zu von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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