(Washington DC, 6. Dezember 2021, democracy now/poonal).- Die 42-jährige Umweltschützerin Javiera Rojas ist Ende November in der nordchilenischen Region Antofagasta tot aufgefunden worden. Umweltaktivist*innen fordern nun Aufklärung und Gerechtigkeit.
Rojas Körper wurde in einem verlassenen Haus unter einem Berg alter Kleidung gefunden. Die Hände und Füße der Aktivistin waren festgebunden und ihr Körper wies eine Vielzahl an Verletzungen auf. Im Zuge der Ermittlungen gab es laut Polizeiangaben bislang zwei Festnahmen, darunter auch Rojas Partner.
Die Umweltaktivistin Javiera Rojas war vor einigen Jahren im Zusammenhang mit Protesten gegen den geplanten Bau einer Wärmekraftanlage im Norden Chiles bekannt geworden. Rojas hatte außerdem im Jahr 2016 eine Kampagne angeführt, die den Bau des Tranca-Staudammes verhindern konnte. Dieser hätte die Wasserversorgung der lokalen Bevölkerung gefährdet und in die Natur und die dort wild lebenden Arten eingegriffen.
Umweltschutzbewegungen und linker Präsidentschaftskandidat Boric fordern Aufklärung
Während der laufenden Ermittlungen im Fall forderten zahlreiche Aktivist*innen, unter anderem aus der Bewegung gegen die Privatisierung des Wassers (MAT), Aufklärung und Gerechtigkeit. Auch der linke Präsidentschaftskandidat Gabriel Boric forderte auf Twitter Gerechtigkeit für Rojas und betonte die „Dringlichkeit, Umweltaktivisten zu schützen“. Chile war eines der Länder, die das Escazú-Abkommen lateinamerikanischer und karibischer Staaten zum Schutz von Umweltschützer*innen initiiert hatte. Im vergangenen Jahr hatte die Regierung von Präsident Piñera jedoch ihre Unterstützung für das Abkommen zurückgezogen.
Lateinamerika ist die weltweit tödlichste Region für Umweltaktivist*innen. Die Nichtergierungsorganisation Global Witness zählte im vergangenen Jahr 227 Morde an Umweltschützer*innen weltweit, davon drei Viertel in Lateinamerika.
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