Ex-Gouverneurin verhaftet

(Washington, 5. August 2022, democracy now/poonal).- Das FBI hat die Ex-Gouverneurin von Puerto Rico, Wanda Vázquez verhaftet. Ihr wird vorgeworfen, in ihrer Zeit als Gouverneurin (August 2019 bis Januar 2021) Schmiergelder von mehreren Bankiers angenommen zu haben, mit denen ihre Wahlkampagne 2020 finanziert worden sein soll.

Einer dieser Bankiers ist Julio Martín Herrera Velutini, gegen den die Bankenaufsichtsbehörde von Puerto Rico ermittelt. Als Gegenleistungen für die Zahlungen soll Vázquez den Rücktritt des Direktors dieser Aufsichtsbehörde veranlasst und einen ehemaligen Berater von Herreras Bank als Nachfolger eingesetzt haben.

Gegen Vázquez, Herrera und einen ehemaligen FBI-Beamten laufen zudem Ermittlungen wegen Wahlbetrug und Verschwörung. Sollten sie schuldig gesprochen werden, drohen ihnen bis zu 20 Jahren Haft. Vázquez, die die Vorwürfe bestreitet, kam gegen eine Zahlung von 50.000 Dollar Kaution wieder auf freien Fuß. Herrera und der ehemalige FBI-Beamte befinden sich zur Zeit in Großbritannien bzw. Spanien.

Korruptionsvorwürfe und Missmanagement

Wanda Vázquez wurde im August 2019 Gouverneurin von Puerto Rico, nachdem ihr Vorgänger Ricardo Rosselló aufgrund von Massenprotesten zurücktreten musste. Aber auch gegen Vázquez gab es Proteste wegen Missmanagement und Korruption, vor allem im Januar 2020. Im August 2020 verlor sie die Vorwahlen gegen ihren innerparteilichen Konkurrenten Pedro Pierluisi.

Der Regierung Puerto Ricos wird seit Jahren Korruption und Missmanagement vorgeworfen. Die Festnahme der Ex-Gouverneurin ist die neueste Folge einer Serie von Korruptionsvorwürfen gegen Funktionär*innen der Karibikinsel. In diesem Jahr wurden bereits neun Bürgermeister*innen verhaftet.

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