Demonstrant*innen fordern Rücktritt von Gouverneurin Vázquez

(Washington, 24. Januar 2020, democracy now/poonal).- Am Donnerstag, 23. Januar, haben hunderte Demonstrant*innen in Puerto Rico den Rücktritt der Gouverneurin Wanda Vázquez gefordert. Sie zogen durch die Straßen der Altstadt von San Juan zum Haus der Regierungschefin; einige trugen eine Guillotine in Originalgröße mit sich. Der Protestzug wurde vom Sänger der puerto-ricanischen Rap-Band Calle 13, René Pérez, organisiert.

Der erneute Protest entzündete sich, nachdem ein Blogger am 18. Januar ein Video in den sozialen Netzwerken veröffentlicht hatte, das ein Warenhaus voller Hilfsgüter in der Stadt Ponce zeigt. Ein Teil der Hilfsgüter wie Trinkwasser, Babywindeln und Gasflaschen stammt aus dem Jahr 2017 und war für die Opfer des Hurrikans Maria gedacht, aber offensichtlich nicht verteilt worden; teilweise ist das Verfallsdatum abgelaufen.

Gouverneurin Vázquez äußerte Verständnis für die Proteste und entließ drei leitende Mitarbeiter ihrer Regierung. Sie steht unter Druck wegen ihrem Krisenmanagement, nachdem ein Erdbeben der Stärke 6,4 Anfang Januar eine Person getötet und tausende Menschen obdachlos gemacht hat. Vázquez ist erst seit August 2019 im Amt, nachdem ihr Vorgänger, Ricardo Rosselló, nach tagelangen Massenprotesten zurücktreten musste. Der Regierung Puerto Ricos wird seit Jahren Korruption und Missmanagement vorgeworfen.

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