(Rio de Janeiro, 17. November 2008, púlsar).- Im Fall der ermordeten Ordensschwester Dorothy Stang (siehe Poonal Nr. 658, 800) könnte auch die Verurteilung des letzten Angeklagten näher rücken. Zwei Freundinnen von Dorothy Stang legten Dokumente vor, die beweisen, dass Regivaldo Pereira Galvão doch im Besitz der Ländereien war, auf denen Stang ermordet wurde. Bisher hatte Galvão seine Unschuld stets damit untermauert, er habe das Land, auf dem Stang ermordet wurde und um das es Konflikte gab, nicht besessen, also habe er auch kein Motiv für ihre Ermordung.
Die nun vorgelegten Beweise zeigen, dass Galvão am 28. Oktober einen Teil des Landes, das er angeblich nie besessen hat, an das Nationale Institut für Agrarreformen übergab. Diese neue Information könnte den Untersuchungen gegen Galvão eine neue Wende geben. Galvão gilt als intellektueller Kopf der Ermordung Stangs, doch er ist der einzige der damals fünf Angeklagten, der noch nicht verurteilt wurde. Die anderen vier Angeklagten hatten hohe Haftstrafen erhalten.
Die 74-jährigen Missionarin Stang wurde am 12. Februar 2005 vor den Augen eines Arbeiters in der Gemeinde Anapu in Pará erschossen. Stang hatte sich als Mitglied der Comisión Pastoral de la Tierra seit 38 Jahren für die Rechte der indigenen Bevölkerung sowie für Arbeitsrechte im brasilianischen Amazonasgebiet eingesetzt und mehrfach Morddrohungen erhalten.
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