(Lima, 31. August 2021, servindi/poonal).- In Nicaragua sind mindestens 13 Indigene ermordet worden. Menschenrechtsvereinigungen verurteilten das Massaker, das von bewaffneten Siedler*innen begangen worden sein soll. Der Angriff fand am 23. August im Biosphärenreservat Bosawas nahe der honduranischen Grenze statt und traf Indigene der Mayangna und Miskito. Die Polizei hat sich zu dem Vorfall bislang nicht geäußert.
Seit April 2018 bis Januar 2021 sind zunehmend Siedler*innen (Colonos) in die indigenen Gebiete eingedrungen. Einer Analyse der oppositionellen Tageszeitung Confidencial zufolge sind dabei seitdem 17 Indigene getötet worden. Diese Vorfälle seien von den Behörden nicht untersucht worden.
Menschenrechtsorganisationen verurteilen, Polizei schweigt
Sowohl das Nicaraguanische Menschenrechtszentrum Cenidh als auch die Interamerikanische Menschenrechtskommission CIDH verurteilten den tödlichen Angriff. Ihren Informationen zufolge ereignete sich der Angriff am Abend des 23. August am Berg Kiwakumbaih inmitten des Naturreservats Bosawas, nahe der Gemeinde Alal in der Region Nördliche Karibik. Auch eine Woche danach hat die nicaraguanische Polizei noch keine Erklärung zu dem Vorfall veröffentlicht, obwohl eine staatliche Kommission bereits zu Untersuchungen in das Gebiet gereist ist.
Nach Angaben des Rechtshilfezentrums für Indigene CALPI (Centro de Asistencia Legal a Pueblos Indígenas), das die Anzeige der Mayangna-Indigenen erhalten hat, ist die genaue Zahl der Opfer noch unklar. Laut CALPI liegt die Zahl der Todesopfer bei elf bis 16, während eine Mayangna-Frauenorganisation von mindestens 18 Toten spricht.
Bei dem Angriff handelt es sich bereits um den vierten in diesem Jahr, berichtete CALPI gegenüber der Tageszeitung Confidencial. Es sei zudem bereits das zweite Massaker gegen Indigene in den vergangenen zwei Jahren. Zuvor waren im Januar 2020 elf Menschen ermordet und 46 entführt worden.
Laut einer Analyse von Confidencial haben die Angriffe der Siedler*innen in den vergangenen Jahren zugenommen. Zwischen April 2018 und Januar 2021 seien dabei 17 Indigene ermordet worden, „ohne das bis jetzt eine Verhaftung oder Verurteilung der Verantwortlichen bekannt geworden wäre.“
Die Siedler*innen suchen zumeist nach Gold und Mineralien und dringen mit gefälschten Landtiteln immer tiefer in das Biosphärenreservat ein. Andere brennen den Wald für Landwirtschaft und Viehzucht nieder.
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