(Caracas, 9. November 2017, telesur).- Ein Student der Lehramtsschule “Raúl Isidro Burgos” im mexikanischen Ayotzinapa ist am 9. November von der Polizei angeschossen worden. Die Polizei des Bundesstaates war gewaltsam gegen eine Straßenblockade vorgegangen, die seit drei Tagen von den Studenten gemeinsam mit Lehrkräften der Gewerkschaft der Bildungsarbeiter*innen CNTE (Coordinadora Nacional de Trabajadores de la Educación) durchgeführt worden war.
Nach Angaben von Zeug*innen hat ein Fahrzeug der Polizei von Oaxaca den Bus gerammt, in dem sich die Studenten befanden, und mehrere Schüsse auf den Bus abgegeben. Dabei erlitt der Student eine Schusswunde am Bein. Er wurde in das Krankenhaus von Nochixtlán gebracht und behandelt, dort dann aber zusammen mit weiteren Studenten von der Polizei mit Handschellen fixiert.
Mexikanische Lehrer*innen protestierten gegen das Vorgehen der Polizei und forderten die Freilassung der verhafteten Studenten. Das Innenministerium des Bundesstaates hingegen ordnete den verletzten Studenten einer Gruppe von Vermummten zu, die zuvor eine Polizeistreife ausgeraubt haben soll, die 600 Liter Benzin transportierte. Sie hätten zudem versucht, einer Polizistin ihre Waffe zu klauen.
Bereits eine Woche zuvor war die Polizei von Oaxaca gegen die Studenten aus Ayotzinapa vorgegangen. Polizist*innen hatten auf die Reifen eines Fahrzeuges geschossen, in dem sich die Studenten befanden, um zu verhindern, dass diese an verschiedenen Orten in Oaxaca demonstrieren.
Vor 37 Monaten waren 43 Studenten aus Ayotzinapa von der Polizei in Iguala, Guerrero, angegriffen worden; seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Seither hat es zahllose Demonstrationen von Menschenrechtsgruppen und Angehörigen gegeben, die Aufklärung und Gerechtigkeit in dem Fall fordern. Die staatliche Untersuchung in dem Fall weist jedoch zahlreiche Unregelmäßigkeiten auf.
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