
(Brasilia, 14. Oktober 2025, Prensa Latina).- Zwischen Januar und September dieses Jahres wurden in Brasilien mindestens 170 Menschen durch verirrte Kugeln (span. und port. balas perdidas) getroffen. Unter verirrten Kugeln versteht man Schüsse, die jemanden treffen, der nicht Ziel des Angriffs war. Das ist eine Steigerung um 8 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr.
Diese Zahl veröffentlichte das Institut Fogo Cruzado („Kreuzfeuer“), das Daten zur bewaffneten Gewalt erhebt und in den Metropolregionen der Städte Rio de Janeiro (Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaats), Salvador (Bahia), Belém (Pará) und Recife (Pernambuco) eine Befragung durchgeführt hatte. Fogo Cruzado versteht unter „Opfern verirrter Kugeln“ Menschen, die in Situationen getötet oder verletzt wurden, bei denen sie weder an den Schüssen beteiligt waren noch Einfluss darauf hatten.
Die Studie untersuchte Statistiken aus 57 Gemeinden, die zusammen diese vier Metropolregionen bilden. Die Gesamtzahl an Opfern setzt sich aus 32 Toten und 138 Verletzten zusammen; viele von ihnen wurden bei Polizeieinsätzen getroffen.
Die Zahl der gemeldeten Fälle stieg um 8 Prozent gegenüber dem Zeitraum vom Januar bis September 2024, als 158 Personen von unbekannten Schüssen getroffen wurden.
Von den in diesem Jahr registrierten 170 Fällen wurden mehr als die Hälfte (51 Prozent) in der Metropolregion von Rio de Janeiro gemeldet, mit insgesamt 86 Personen. Davon sind 17 gestorben und 69 als verletzt gemeldet. In Recife gab es 52 Opfer: sechs Tote und 46 Verletzte.
In Salvador und seiner Metropolregion wiederum gab es 26 Opfer, von denen sieben ihr Leben verloren und 19 verletzt wurden. Alle diese registrierten Opfer erlitten ihre Schussverletzungen in der Gemeinde Salvador.
In der Metropolregion von Belém wurden sechs Personen von verirrten Kugeln getroffen, von denen zwei ihren Verletzungen erlagen und vier als verletzt gemeldet wurden.
Expert*innen weisen darauf hin, dass organisiertes Verbrechen und die hohe Zahl der im Umlauf befindlichen Waffen diese Situation verschärfen. Was den Ursprung der Vorfälle betrifft, so wurden 41 Prozent der Personen bei Polizeieinsätzen angeschossen, was insgesamt einer Zahl von 69 Opfern in dieser Kategorie entspricht. Weitere 32 Personen wurden bei Zusammenstößen bewaffneter Gruppen von Schüssen getroffen.
Übersetzung: Christa Röpstorff
Zahl der Opfer durch verirrte Kugeln steigt von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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