„Veganismus ist Gerechtigkeit“

(Buenos Aires, 24.06.2023, Rebelión).- Hugo Daniel Carrion ist Rechtsanwalt, hat einen Master in Recht, Wissenschaften und Informationstechnologie abgeschlossen und ist Experte für Straf- und Tierrecht. Carrion ist Strafverfolgungsstaatsanwalt und Staatsanwalt für den Justizvollzug verantwortlich für die Gruppe 8 der Strafprozesseinheit der Justizabteilung von Lomas de Zamora (Buenos Aires — Argentinien). Er ist Veganer, Aktivist und Ad-Honorem-Rechtsberater der Argentinischen Veganischen Union (2013 bis heute) und Ehrenmitglied der Naturistischen Vereinigung von Buenos Aires (ANBA) sowie Ad-Honorem-Rechtsberater von Earth Save Miami.

Johana Fernanda Sánchez Jaramillo: Wie lange sind Sie schon Veganer und warum?

Hugo Daniel Carrion: Schon seit 13 Jahren. Als ich auf YouTube ein Video mit dem Titel „Die Wahrheit über Schlachthöfe“ sah, entschied ich mich, mich nicht mehr an der Ausbeutung von Tieren zu beteiligen.

JFSJ: Wie schwer ist es, Veganer in Argentinien zu sein?

HDC: Es ist schwierig, da Argentinien das Land der Viehzucht ist und die Schulbildung hier klar anthropo-speziesistisch ausgerichtet ist. Aber wir werden immer mehr – 12 % der argentinischen Bevölkerung sind Vegetarier oder Veganer.

JFSJ: Wie haben Sie Veganismus in Ihre Familie „eingeführt“?

HDC: Ich habe es nicht eingeführt, es geschah ganz natürlich. Meine Frau fand es nicht mehr konsequent und meine Kinder nahmen es als das Richtige wahr.

JFSJ: Vorschriften, Rechte, Freilassung von Tieren oder alles zusammen?

HDC: Bildung und Aktivismus, sowohl politischer als auch rechtlicher, sowie Deobjektivierung durch spezifische Rechtsvorschriften, um die Anerkennung wesentlicher Tierrechte (Leben, Freiheit, Unversehrtheit und Würde) als Weg zur endgültigen Befreiung der Tiere zu erreichen.

JFSJ: Ziel Ihres Aktivismus ist die Wahrnehmung über andere Tiere zu ändern. Wie reagieren Kinder und Jugend darauf?

HDC: Junge Menschen sind die besten Empfänger der Botschaft des Veganismus als eine Ethik des Respekts, der Gleichheit und der Gerechtigkeit.

JFSJ: An wie vielen Universitäten haben Sie sich vorgestellt und welche Auswirkungen hatte das?

HDC: An mehreren Universitäten. Die Resonanz ist sehr positiv und die Studierenden stehen den Ideen den Veganismus aufgeschlossen gegenüber.

JFSJ: Soziale Medien sind eine weitere Front des Aktivismus. Welche Art von Informationen geben Sie weiter und welchen Zweck verfolgen sie?

HDC: Einerseits zeige ich immer die Realität der Tierausbeutung und andererseits zeige ich die Gleichheit anderer Tiere in Empfindungsvermögen und Bewusstsein auf, die sie dieser grundlegenden subjektiven Rechte würdig machen.

JFSJ: Wie reagieren Menschen auf Ihre Nachrichten?

HDC: Die Reaktionen sind vielfältig: einerseits gibt es eine große Aufgeschlossenheit und wichtige Unterstützung, aber andererseits eine große Verachtung, Hass, Widerstand und/oder Ressentiments gegenüber den Forderungen des Veganismus.

JFSJ: Teilen Sie ein Wort oder einen Satz, der Ihren Aktivismus im Namen anderer Tiere definiert:

HDC: Veganismus ist Gerechtigkeit.

JFSJ: Und schließlich, welche Rolle spielen Bildung, Recht und Familie bei der Befreiung der Tiere?

HDC: Bildung ist von entscheidender Bedeutung, denn sie ist der Schlüssel zur Veränderung des anthropozentrischen kulturellen Paradigmas der Tierausbeutung. Und dann muss das Recht als dynamisches kulturelles Produkt diese Veränderungen unweigerlich begleiten.

CC BY-SA 4.0 „Veganismus ist Gerechtigkeit“ von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

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