(New York, 8. Januar 2018, democracy now).- In Honduras sind am 6. Januar in der Hauptstadt Tegucigalpa tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die umstrittene Wiederwahl des Präsidenten Juan Orlando Hernández zu demonstrieren. Sie kritisieren, dass die Regierungspartei bei den Wahlen vom 26. November 2017 in großem Stil betrogen habe.
Der Protestzug wurde vom Kandidaten der Opposition, Salvador Nasralla, angeführt, der gegen den von den USA unterstützten Präsidenten angetreten war. Wahlbeobachter*innen und die Organisation Amerikanischer Staaten OAS haben Neuwahlen gefordert, da es bei den Wahlen vom 26. November dermaßen viele Unregelmäßigkeiten gegeben habe, dass es unmöglich sei, einen Wahlsieger zu bestimmen.
Im Dezember hatte das von der Regierung Hernández kontrollierte Wahlgericht einen knappen Wahlsieg des amtierenden Präsidenten verkündet, obwohl Nasralla bei den ersten Hochrechnungen um fünf Prozentpunkte vor Hernández gelegen hatte. Die Demonstrant*innen haben zu einem landesweiten Streik aufgerufen und planen, die am 27. Januar geplante Amtseinführung von Hernández zu boykottieren. Auch Salvador Nasralla hat weitere Demonstrationen bis zum 27. Januar angekündigt: „Sie müssen meinen Wahlsieg anerkennen. Wenn sie das nicht tun, wird das Volk dafür sorgen, dass mein Wahlsieg anerkannt wird. Unser Ziel ist, dass sich am 27. Januar der Wille der Bevölkerung durchsetzt.“
Tausende demonstrieren gegen Wahlbetrug von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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