(Rio de Janeiro, 23. November 2018, Brasil de Fato).- Sieben Monate nach dem Mord an der Stadträtin Marielle Franco und ihrem Fahrer Anderson Gomes gibt General Richard Nunes, Minister für Öffentliche Sicherheit des Bundesstaats Rio de Janeiro, bekannt, dass die Zivilpolizei einige der Täter identifizieren konnte. Minister Nunes erklärte dies am 22. November in einem Interview gegenüber dem Sender Globo News. Marielle und Anderson wurden am 14. März dieses Jahres im Zentrum von Rio erschossen.
General Nunes bestätigte den Verdacht, dass paramilitärische Gruppen in den Mord an der Stadträtin verwickelt sind: „Es handelt sich nicht um ein Hassverbrechen – das habe ich bereits in einem anderen Interview im März gesagt. Dieses Verbrechen steht im Zusammenhang mit politischen Interessenskonflikten. Paramilitärs waren mit Sicherheit nicht die Drahtzieher, sondern der ausführende Part“, so der General. Auf die Frage, ob auch Politiker*innen in die Straftat verwickelt sein könnten, antwortete der General mit „wahrscheinlich“.
Er gab an, die Aufklärung des Falls am 31. Dezember zu verkünden. Bis dahin sollen weitere stichhaltige Beweise gesammelt werden, die später nicht mehr angegriffen werden können. Am selben Tag endet die Militärintervention Rio, die vom aktuellen Präsidenten Michel Temer per Dekret erlassen wurde: Die brasilianische Armee ist seit Februar dieses Jahres in Rio im Einsatz, um vermeintlich für Sicherheit zu sorgen und die lokalen Polizeibehörden zu unterstützen. Marielle Franco wurde einige Tage vor ihrer Ermordung zur Sprecherin eines Komitees ernannt, das den Einsatz des Militärs im Bundesstaat Rio de Janeiro beobachtet.
Mordfall Marielle wird am 31. Dezember aufgeklärt von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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