(Mexiko-Stadt, 1. Februar 2017, poonal/la jornada).- Der Bundesstaat Sinaloa ist einer der gewalttätigsten in Mexiko. Mehrere Drogenkartelle liefern sich dort erbitterte Auseinandersetzungen um die “Plaza”, die Kontrolle über den Standort. Bekanntester Drogenboss in Sinaloa war der jüngst an die USA ausgelieferte Joaquín “El Chapo” Guzmán. Der Journalist Javier Valdez Cárdenas hat jüngst in der Tageszeitung La Jornada eine der Auswirkungen für die Hafenstadt Mazatlán beschrieben. Um den Kreuzfahrttourismus und andere Besucher*innen nicht zu vertreiben, haben die Behörden dort zu einer eher verzweifelten und auch skurrilen Maßnahme gegriffen: Ein breiter auf die Straßen gepinselter blauer Streifen grenzt eine angeblich sichere Hafen- und Innenstadtzone von den gefährlichen Sektoren Mazatláns ab.
Die Passagiere auf den Kreuzfahrtschiffen, oft US-Touristen, würden bereits an Bord gewarnt, sich nicht weit abseits der blauen Linie zu bewegen. Auf vielen Verkehrswegen ersetzt diese den weißen Mittelstreifen. „Mazatlán ist verrottet“, schreibt Valdez. Die einst sichere und beschauliche Hafenort stehe nun bezügliche der Gewalt im Wettstreit mit Culiacán, der Landeshauptstadt von Sinaloa. Von den im Januar 106 registrierten Morden im Bundesstaat seien allein 30 in Mazatlán begangen worden. Den blauen Streifen gibt es allerdings bereits seit mehreren Jahren. In der Öffentlichkeit wird über seine wahre Funktion nicht besonders gerne geredet. Offiziell führt seine Spur einfach nur vom Hafen zu den Touristenattraktionen und historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt
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