(Guadalajara, 27. Mai 2024, La Jornada).- Bei einem Treffen mit Unternehmern aus Jalisco bezeichnete Präsidentschaftskandidatin Xóchitl Gálvez ihre Kontrahentin Claudia Sheinbaum erneut als „Kandidatin des Drogenhandels“ und bot an, den Bundesstaat wieder zur Ruhe zu bringen. Gálvez kandidiert für „Fuerza y Corazón por México“, einer Koalition aus PAN, PRI und PRD, Sheinbaum tritt für „Sigamos Haciendo Historia“ an, die aus der aktuellen Regierungspartei Morena, PT und PVEM gebildet wurde.
Medienwirksamer Auftritt
Bei ihrer Ankunft in Ciudad Guzmán, in der Gemeinde Zapotlán el Grande im Süden Jaliscos, wurde Xóchitl Gálvez von einer Gruppe von Landwirten empfangen, die ihr von den Herausforderungen in der Region berichteten. Die Oppositionskandidatin ließ sich fotografieren und kletterte auf einen der Traktoren. Sie bot sogar an, den Rest des Weges auf einem Traktor zurückzulegen, stieg dann aber doch in ihren Lieferwagen, um zur Kundgebung zu fahren, die sie in der Stadt abhalten wird. Zusammen mit Laura Haro, der Kandidatin des Oppositionsblocks für das Amt des Gouverneurs von Jalisco, sprach Gálvez dann vor Unternehmern. Viele der Anwesenden nahmen ihre Rede mit ihren Mobiltelefonen auf, trotz der Aufforderung, sitzen zu bleiben, wurden immer wieder Selfies mit Gálvez im Hintergrund geschossen. Die Politikerin bat ihrerseits den ebenfalls anwesenden Geschäftsmann und Parteigenossen Horacio Fernández auf die Bühne, der ihrer Bitte allerdings nicht nachkam.
„Erst das Vaterland, dann die Partei“
Erst das Vaterland, dann die Partei, hatte Gálvez in den letzten Tagen immer wieder betont. Es sei entscheidend, dass Gewalt nicht als Normalität angesehen werde, erklärte Gálvez und bezog sich damit unter anderem auf den Fall von Lagos de Moreno, wo eine Gruppe Jugendlicher entführt und ermordet wurde. „Ich will nicht, dass unsere Jugendlichen weiterhin ermordet werden, ich will nicht, dass unsere Kinder weiterhin ermordet werden. Das sage ich Ihnen hier ganz klar und deutlich, und auch der Kandidatin habe ich es deutlich gesagt… ich darf sie ja nun nicht mehr so nennen, da die Wahlbehörde es mir verboten hat, aber sie ist eine Kandidatin der Drogenhändler“.
Über die „Grüne Partei“ sagte sie: „Sie waren es, die El Chapos Mutter empfangen haben [El Chapo: früher der meistgesuchte Drogenboss Mexikos, seit 2017 in Haft], sie waren es, die sechs Mal nach Badiraguato [Chapos Geburtsort] gefahren sind, sie waren es, die Ovidio Guzmán freigelassen haben [Chapos Sohn, ebenfalls Drogenboss, wurde 2019 kurzzeitig festgenommen, die zunächst als Coup gefeierte Festnahme löste bereits Minuten später eine Welle der Gewalt gegen Zivilist*innen aus, weshalb Präsident AMLO beschloss, Guzmán wieder freizulassen, um weiteres Blutvergießen zu verhindern], sie waren es, die die Kriminalität im ganzen Land haben wachsen lassen, ohne etwas zu tun. Und ich sage den Menschen in Jalisco ganz offen: Ich überlasse sie nicht der Unsicherheit, und ich gebe nicht dem Gouverneur die Schuld.“ Gálvez bot an, eine neue Autobahnpolizei einzurichten, damit die Menschen ohne Angst durch den Bundesstaat reisen könnten. In offensichtlicher Anspielung auf den Gouverneur von Nuevo León, Samuel García, erklärte sie: „Es reicht, dass neue Politiker wie der Gouverneur von Nuevo León in Rekordzeit reich werden. Schluss damit, dass die Politiker jedes Jahr reicher werden“.
Von ihr werde niemand ein Konto in einem Steuerparadies, Geldwäsche oder irgendeine Art von Korruption finden, weil sie so etwas nicht tue. Was sie in der Vergangenheit von ihr wissen wollten, war, ob sie eine Firma hat und ob sie legitime Rechnungen ausstellt und alles in Ordnung ist. Dann beschuldigten sie erneut die Familie der Morena-Kandidatin und ihre Verbündeten, angeblich Konten in Steuerparadiesen zu haben.
Gálvez bezeichnet Sheinbaum als Narco-Kandidatin von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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