Von Gerd Goertz
(Mexiko-Stadt, 31. Juli 2016, npl).- Die Zweite Nationale Suchbrigade Verschwundener Personen ist nur drei Monate nach ihrer ersten Suchaktion im Bundesstaat Veracruz erneut auf Überreste mutmaßlicher Opfer des organisierten Verbrechens gestoßen. Einen Tag, bevor sie den Ort Paso del Macho im Zentrum des Bundesstaates verlassen wollten, bekamen die Mitglieder der Brigade den anonymen Hinweis, einen Brunnen in einem Zuckerrohrfeld zu untersuchen. Die Brigade informierte die Bundespolizei und sowie die Staatsanwaltschaft von Veracruz, damit diese die Überreste identifizieren.
Die Teilnehmer*innen der Brigade hatten zuvor eine Lagune in Paso del Macho durchsucht. Auch dort sollten sich Gerüchten nach Überreste verbrannter Leichen befinden. Die Brigade fand verbrannte „Materialien”, die aber nicht zuzuordnen waren und den Behörden übergeben wurden. Auf eine von der Bundesregierung laut Angabe der Brigade zugesagte Spezialausrüstung für die Suche unter Wasser wartete die Gruppe vergeblich.
Paso del Macho liegt zusammen mit Nachbarlandkreisen in einem Korridor, in dem das organisierte Verbrechen in den vergangenen Jahren stark präsent war und wiederholt geheime Gräber und gefolterte Leichen gefunden wurden. Ein Brigadenteilnehmer erklärte, die Suche in Paso del Macho habe sich schwieriger gestaltet, weil die Bewohner aus Angst vor Repressalien und andauernder Gewalt bis fast zuletzt geschwiegen hätten. Die Brigade war am 21. Juli in den Ort gekommen. Sie kündigte Unterstützung für die örtliche Bevölkerung an, damit diese lerne, sich zu verteidigen und solidarisch zu verhalten sowie im Team zu arbeiten.
Auch zweite Suchbrigade in Veracruz findet Überreste von Opfern von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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