Weltberühmter Fotograf Sebastião Salgado gestorben

Sebastião Salgado
Der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado 2013 vor einem seiner Werke. Foto: Christophe Becker/Flickr (CC BY-ND 2.0)

(São Paulo, 23. Mail 2025, brasil de fato).- Am 23. Mai 2025 starb der vielfach ausgezeichnete brasilianische Fotograf Sebastião Salgado im Alter von 81 Jahren in Paris. Mit seinen Fotografien unterstützte er den Kampf der brasilianischen Landarbeiter*innen für ihre Würde.

Engagement für Menschen und Natur

Die Nachricht vom Tod Salgados wurde vom Instituto Terra, das er gemeinsam mit seiner Ehefrau Lélia Wanick gegründet hatte, in den sozialen Netzwerken bestätigt. Das Instituto Terra widmet sich im Bundesstaat Minas Gerais der Wiederaufforstung und dem Naturschutz. „Sebastião war sehr viel mehr als einer der größten Fotografen unserer Zeit”, heißt es in der Würdigung. „Mit seiner Lebensgefährtin Lélia Deluiz Wanick hat er Hoffnung dort gesät, wo es Verwüstung gegeben hat. Er hat die Vorstellung zum Blühen gebracht, dass die Wiederherstellung der Umwelt auch ein Ausdruck tiefer Liebe zur Menschheit ist”, so das 1998 gegründete Instituto Terra weiter. Seither wurden mehr als zwei Millionen Bäume gepflanzt. Salgado, der in Paris lebte, pflegte zu sagen, dass die Arbeit auf dem Land ihn heile. Sein Gesundheitszustand hatte sich infolge einer 2010 zugezogenen Malariaerkrankung verschlechtert, die nun zu seinem Tod führte.

Sebastião Salgado, 1944 in Aimorés in Minas Gerais geboren, begann seine Karriere als Fotograf 1973. Er realisierte Fotografieprojekte in mehr als 100 Ländern. Weltberühmt wurde er mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus der brasilianischen Serra Pelada vom für Natur und Mensch unheilvollen Goldabbau im Amazonasgebiet aus den 1980er Jahren.

Fotografie als Instrument gesellschaftlicher Veränderung

Salgado war der Landlosenbewegung MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) freundschaftlich verbunden. Immer wieder hat er den Kampf der brasilianischen Landlosenbewegung dokumentiert. Zwei Beispiele hierfür sind die Besetzung der Fazenda Giacomet-Marodin im Bundesstaat Paraná und das Massaker von Eldorado do Carajás im Bundesstaat Pará. Salgado leistete dem MST Unterstützung, wo er konnte und solidarisierte sich mit der Landlosenbewegung. Seiner Ansicht nach wurde leerer Raum besetzt, um dem Land Leben und Sinn zu geben. Das Ganze habe neben dem sozialen auch einen ökologischen Aspekt. Salgados Fotobuch „Terra“ bildet den Kampf für eine Agrarreform in Brasilien in den 1990er Jahren ab.

Der MST sprach in einer Mitteilung in den sozialen Netzwerken von Salgados Tod als einem unermesslichen Verlust für die Kunst, für die Menschenrechte und für alle, die an das Bild als ein Instrument gesellschaftlicher Veränderung glaubten.

Übersetzung: Bernd Stößel

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