(Berlin, 11. November 2009, npl).- Der Streit um die Reform des Bildungsgesetzes geht weiter. Zwar verständigten sich Belizes Bildungsminister Patrick Faber und die Nationale Lehrergewerkschaft von Belize BNTU (Belize National Teachers‘ Union) Ende Oktober darauf, die geplante Reform und die damit verbundene Bildung einer Kommission, die sich für die Belange der Lehrer*innen einsetzen soll, auf November zu vertagen. Beide Parteien stimmten der Verschiebung nach langen und zähen Verhandlungen zunächst zu.
Im Zuge der Einigung wurde ein Verantwortlicher im Bildungsministerium benannt, der bei Problemen und Fragen zur geplanten Reform als Ansprechpartner zur Verfügung stehen soll. Außerdem wurden weitere Modifikationen an der Reform angekündigt, sobald diese dem Abgeordnetenhaus vorläge.
Bildungsreform an den Lehrer*innen vorbei
Doch schon kurz nach der Einigung legte Bildungsminister Faber den Entwurf eingenmächtig dem Kabinett vor. „Ob wir eine Kommission für den Lehrbetrieb haben oder nicht, entscheidet das Bildungsministerium und nicht die Gewerkschaft“, erklärte Faber der Belize Times. Der BNTU-Präsident Jaime Panti bezeichnete die Äußerungen des Ministers daraufhin als „respektlos“.
Die Regierung hofft, mit dem neuen Bildungsgesetz das Angebot der Sekundarstufe auszuweiten, die Qualität der Bildung im Lande zu erhöhen sowie neue Arbeitsplätze für Lehrer*innen mit entsprechenden Qualifikationen zu schaffen. Die BNTU hingegen bemängelt fehlende Mitsprache der Lehrer*innen bei der Planung des Gesetzes und eine Gängelung durch die geplante Kommission für den Lehrbetrieb (Teaching Services Commission). Dieser Ausschuss, so ihre Befürchtung, könne zum Instrument für die Politik werden, um Lehrer*innen willkürlich einzustellen oder zu entlassen.
Noch keine Einigung zwischen Lehrergewerkschaft und Regierung von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Schreibe einen Kommentar