(Washington/Berlin, 18. April 2022, democracy now/poonal).- Im März 2022 haben US-Behörden 210.000 Migrant*innen beim Versuch festgenommen, die Grenze von Mexiko in die USA zu überqueren. Das sind etwa 7.000 Menschen pro Tag und ist die höchste Zahl an Verhaftungen in einem Monat seit über 20 Jahren. Sie liegt um 33 Prozent höher als im Februar und um 24 Prozent höher als im März 2021, als 169.000 Migrant*innen an der Grenze aufgegriffen wurden. Allerdings werden viele Migrant*innen, die den Grenzübertritt mehrfach wagen, auch mehrfach gezählt, so dass die tatsächliche Zahl vermutlich niedriger ist.
Über die Hälfte der festgesetzten Migrant*innen wurde gemäß dem „Titel 42“ wieder nach Mexiko abgeschoben. Das Sondergesetz wurde von der Trump-Administration während der Pandemie angewandt um zu verhindern, dass Menschen direkt an der Grenze Asyl beantragen können. US-Präsident Biden, seit Januar 2021 im Amt, hatte erklärt, das Sondergesetz im Mai abzuschaffen, steht aber sowohl von republikanischen als auch demokratischen Abgeordneten unter Druck. Die Republikaner*innen machen sich Hoffnungen, bei den Wahlen im November die Mehrheit im Kongress zu erhalten.
Über die Hälfte der in den vergangenen Monaten aufgegriffenen Migrant*innen kommen aus Ländern wie Mexiko, Guatemala, Honduras und El Salvador. Zunehmend werden aber auch Menschen aus weiter entfernten Staaten registriert, wie Russland und der Ukraine.
Behörden nehmen 210.000 Migrant*innen fest von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
[…] Von Democracy Now / NPLA […]