
(Mexiko-Stadt, 9. Februar 2025, la jornada).- Mit der kürzlichen Schließung der US-Agentur für Internationale Entwicklung (USAID) und dem Stopp der Unterstützungsleistungen durch staatliche Institutionen wie dem US-Außenministerium seien tiefgreifende und schwerwiegende Auswirkungen zu erwarten, insbesondere im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Das befürchtete die stellvertretende Direktorin für Interessenvertretung bei der Pro-Choice-NGO Ipas LAC, Fernanda Díaz de León. Die Ankündigung der Kürzung von Mitteln der internationalen Zusammenarbeit werde weit über die vier Jahre der Amtszeit von Donald Trump hinaus von Bedeutung sein.
Es gebe viele Organisationen, nicht nur in Mexiko, sondern weltweit, die finanzielle Unterstützung von USAID beispielsweise durch Stiftungen erhielten, so Díaz de León. „Der Einfluss in der Bereitstellung von Dienstleistungen für sexuelle und reproduktive Gesundheit und auch in der Versorgung mit antiretroviralen Medikamenten für Menschen, die mit HIV/AIDS leben, ist global. Daher wird es einen Rückschritt in der Investition, Forschung und Bereitstellung dieser Dienstleistungen geben.“
Sie erklärte zudem, dass es Probleme beim Zugang zu Verhütungsmethoden und wissenschaftlicher Information über Verhütung geben werde, sowie zu sexueller Aufklärung und zum Abbruch der Schwangerschaft.
Abtreibung aus den Strafgesetzbüchern streichen
Obwohl die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in den ersten zwölf Wochen von großer Bedeutung sei und bereits in 21 mexikanischen Bundesstaaten Realität ist, sei es dringend notwendig, diese komplett aus den Strafgesetzbüchern aller Bundesstaaten zu entfernen, so Díaz de León weiter.
Einen Monat vor dem Internationalen Frauentag (8. März) wies sie darauf hin, dass Abtreibung ein Gesundheitsdienst sei, „der von einem Teil der Bevölkerung benötigt wird und als solcher zugänglich sein muss – und nicht reguliert im Strafgesetzbuch“.
Anfang Oktober 2024 legte die Abgeordnete der Morena-Partei, Yuriri Ayala, dem Kongress von Mexiko-Stadt eine Reforminitiative vor, um den Schwangerschaftsabbruch aus dem lokalen Strafgesetzbuch zu entfernen.
Obwohl die vollständige Entkriminalisierung des Abbruchs in den Ausschüssen bereits fortgeschritten war, wurde diese später ausgesetzt und Diskussionsausschüsse darüber angekündigt.
„ Abtreibung ist ein Gesundheitsdienst“
Die NGO Ipas LAC ist der Ansicht, dass die vollständige Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und damit die Entfernung aus den Strafgesetzbüchern ein günstiges Umfeld für eine qualitativ hochwertige Durchführung von Abbrüchen schaffen würde, so wie es die Weltgesundheitsorganisation festlegt.
„Wir werden weiterhin darauf bestehen, dass Abtreibung ein Gesundheitsdienst ist und durch Gesundheitsgesetze und -richtlinien reguliert werden muss, und nicht durch das Strafgesetzbuch oder Strafnormen“. Zunächst sei es notwendig, in den elf mexikanischen Bundesstaaten, in denen Abtreibung noch nicht bis zur 12. Woche entkriminalisiert ist, Fortschritte zu erzielen, fügte sie hinzu. „Wir hoffen, dass Morelos der nächste Bundesstaat ist, der sich dieser Liste anschließt“, so Díaz de León.
Schwere Schäden für reproduktive Gesundheit befürchtet von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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