Montevideo, 13. September 2017, cimacnoticias).- Die Abgeordnetenkammer in Uruguay hat mehrheitlich für einen Gesetzesentwurf gestimmt, der den Femizid, den Mord an Frauen als besonders schwere Straftat einstuft. Der Gesetzesentwurf wurde vom der Exekutive ins Parlament geschickt und vom Senat angepasst. Er sieht Strafen von mindestens 15 Jahren Haft bis zu maximal 30 Jahren Haft vor.
In dem Gesetzestext wird der Femizid als besonders schwerer Mord definiert, bei dem das Opfer eine Frau ist und Hass oder Verachtung, nur weil sie eine Frau ist, als Motiv der Tat gelten. Ein Mord kann auch als Frauenmord eingestuft werden, wenn vorherige Gewalttaten, vorherige sexuelle Gewalt oder vorherige Vergeltungsmaßnahmen, weil die Frau keine Beziehung wollte, nachgewiesen werden können.
Der Entwurf wurde am 12. September 2017 verabschiedet und hat die Zustimmung der Abgeordneten des regierenden Parteienbündnis Frente Amplio und der Oppositionsparteien Alianza Nacional und Colorado bekommen.
Die Abgeordnete Macarena Gelman vertrat die Meinung, dass auch das Erhöhen der Strafe das Problem des Femizids nicht löst. Dennoch erfülle es eine Beispielfunktion und eine soziale und pädagogische Rolle, indem es dazu beiträgt, dass die Gesellschaft das Phänomen der geschlechtsspezifischen Gewalt versteht. Gelman wies darauf hin, dass die Maßnahmen, um das Problem in seiner Komplexität anzugehen, von dem Gesetz abhängen, dass bald im Abgeordnetenhaus zur Diskussion steht.
Nach Medienangaben wurden im bisherigen Verlauf des Jahres 2017 schon 20 Frauenmorde begangen. 15 dieser Morde wurde von den Partnern der ermordeten Frau begangen.
Frauenmord wird härter bestraft von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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