(Guatemala-Stadt, 26. Oktober 2009, cerigua).- Für die Fundamentalisten sei Abtreibung ein abstoßendes Wort, äußerte sich Carolina Vásquez Araya in ihrer Kolumne „La palabra prohibida“ (das verbotene Wort) am 26. Oktober. Die Fundamentalisten verurteilten mit ihrer Haltung Tausende von Mädchen, jugendlichen und erwachsenen Frauen zum Tode, so die Autorin, indem sie ihnen eine angemessene sexuelle Erziehung verweigerten. Durch ihre Einflußnahme auf den Gesetzgeber werde jeder Fortschritt hinsichtlich der Rechte der Bevölkerungsmehrheit ausgebremst.
In ihrer Kolumne argumentiert Vásquez, das Thema der Abtreibung habe viele Nebenbedeutungen: von der permanenten politisch-konservativen Diskussion, die der Frau das Recht über ihren eigenen Körper verweigere, bis hin zu der Tatsache, dass die massenhafte Praxis heimlicher Abtreibungen in erster Linie auf den religiösen Einfluss auf die Rechtsnormen des Staates zurückzuführen sei.
Lateinamerika sei einer der Kontinente, so die Kolumnistin, wo der heimliche Schwangerschaftsabbruch verdeckt, verschwiegen und verboten, jedoch immer präsent sei.
Den Statistiken zufolge werden landesweit um die vier Millionen Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr durchgeführt. Im gleichen Zeitraum sterben bei Schwangerschaftsabbrüchen über 4000 Frauen. Die Autorin unterstreicht in ihrem Artikel, es seien die Forderungen des Glaubens, welche das massive Verbreiten von Informationen über Verhütungsmethoden verhinderten. Aufklärung und Verhütung aber könnten dieses „Massaker“ verhindern.
Am Ende ihrer Kolumne stellt Vásquez fest, das Thema Abtreibung werde mit dem Argument kriminalisiert, dass niemand das Recht habe, über das Leben Anderer zu entscheiden. Dabei seien es doch gerade diese konservativen Gruppen der Opposition, die es sich zur Aufgabe gemacht hätten, jeden Versuch und jede Initiative, die großen sozialen Ungerechtigkeiten im Land zu reduzieren, im Keim zu ersticken.
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