(Montevideo, 17. Oktober 2017, la diaria).- Aufgrund unrechtmäßiger Einflussnahme hat die Staatsanwaltschaft von Pernambuco die Freistellung des brasilianischen Gesundheitsministers Ricardo Barros gefordert. Untersuchungen zufolge soll der Minister sein Amt missbrauchen, um den Bundesstaat Paraná, aus dem er kommt, unrechtmäßig zu bevorzugen.
Im Rahmen seines letzten Wahlkampfs für die konservative Fortschrittspartei (Partido Progresista) hatte Barros versprochen, seinen Geburtsstaat Paraná zu unterstützen. Insbesondere kündigte er an, die Unternehmen des sogenannten „Blutmarkts“ wie die staatliche Brasilianische Gesellschaft für Bluterzeugnisse und Biotechnologie (Empresa Brasileña de Hemoderivados y Biotecnología) in diese Provinz zu verlegen. Als autonome Gesellschaft ist das Unternehmen berechtigt, seinen Firmensitz selbst zu wählen, nach Angaben der Staatsanwaltschaft nutzt Barros sein Amt jedoch, um den Umzug nach Paraná anzuordnen.
Da die Gesellschaft ihren Sitz derzeit in Pernambuco hat, ist die dortige Staatsanwaltschaft mit dem Fall befasst. Die Untersuchung brachte außerdem Hinweise darauf, dass Barros auch mehrere private Unternehmen bevorteilt hatte. Die Freistellung ist zunächst begrenzt, währenddessen gehen die Ermittlungen weiter. Damit soll weiteren möglichen kriminellen Handlungen vorgebeugt werden. Eine Anklage gegen Barros wurde bisher nicht erhoben.
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