(Venezuela, 30. Januar 2009, telesur).- Bolivien leidet derzeit unter der schlimmsten Dengue-Epidemie seit zwanzig Jahren. Dies gab der bolivianische Gesundheitsminister Ramiro Tapia in einer Erklärung am 29. Januar bekannt, in der er zugleich betonte, dass die Regierung bereits Maßnahmen zu deren Bekämpfung eingeleitet habe.
„Die offizielle Zahl von 6.699 Verdachtsfällen, von denen bereits 565 Fälle bestätigt sind, ist alarmierend. Auffällig ist die Zahl von 6.106 Fällen allein in Santa Cruz, von denen 470 bestätigt sind“, führte der Minister aus. Die offiziellen Zahlen gemeldeter Dengue-Fälle werden nach Angaben des Ministers von der staatlichen Zentralstelle für Epidemien (Dirección Nacional de Epidemiología) registriert, die dem Gesundheitsministerium unterstellt ist.
Minister Tapia gab bekannt, dass mehr als 1 Mio. US-Dollar bereitgestellt worden sind, um eine Versorgungskette aufzubauen und so zu verhindern, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet, sowie um die Versorgung in den Krankenhäusern zu verbessern.
Um ein weiteres Ansteigen der Krankheitszahlen zu verhindern, werde die Regierung ständig Hygiene-Kampagnen und Maßnahmen zur Insektenbekämpfung durchführen. Dengue wird von der Mückenart Aedes aegypti übertragen. Es soll ein entsprechendes Team von 150 Personen nach Santa Cruz geschickt werden.
„Wir schlagen vor, dass am Sonntag, dem 8. Februar alle Alltagsaktivitäten zu dem Zweck eingestellt werden, dass die Bevölkerung in Santa Cruz uns bei der Generalreinigung unterstützt, was die beste Methode darstellt, um die Ausbreitung der Epidemie zu verhindern“, erklärte der Gesundheitsminister Ramiro Tapia.
Die epidemiologische Abteilung erklärte, dass die Versorgung in den Krankenhäusern von Santa Cruz aufgrund der Patientenflut zeitweise zusammengebrochen sei. Angesichts dessen gab die Regierung bekannt, dass die Kasernen der Armee in Santa Cruz für die Patientenversorgung zur Verfügung stehen würden. „Wir werden Notquartiere einrichten, morgen wird aus La Paz ein Flugzeug vom Typ Herkules mit Feldbetten, Matratzen und medizinischem Personal eintreffen“, sagte der Minister.
Weiterhin sei eine Präventionsanleitung entwickelt worden, die an das verantwortliche Personal in Gesundheitszentren, an Schulleiter*innen sowie an Ärzt*innen ausgehändigt werden soll, um die Krankheit zu bekämpfen.
Der Minister hob hervor, dass es sich um einen schweren Gesundheitsnotstand handele, und mit keinen Fällen der letzten Jahre vergleichbar sei. Deshalb bereite man einen Ministerbeschluss vor, der sich an die 8 Millionen Bolivianer*innen richte, damit sie sich an der Eindämmung der Dengue-Epidemie beteiligten, die in sieben der neun Provinzen des Landes grassiert.
Schwere Dengue-Epidemie in Bolivien von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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